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Kranksein kommt teuer

■ Koalition will Lohnfortzahlung kürzen

Hamburg (AFP) – Die Bonner Regierungskoalition will die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall drastisch kürzen. Wie die Zeitung Bild am Sonntag in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet, soll nach den Plänen von CDU/CSU und FDP zur Änderung des Lohnfortzahlungsgesetzes Arbeitern und Angestellten in den ersten 14 Krankheitstagen Lohn und Gehalt um bis zu 20 Prozent gestrichen werden. Die 14-Tage-Frist solle bei jeder Krankmeldung neu beginnen, so BamS. In Einzelfällen, etwa bei chronisch Kranken, solle es Ausnahmen geben.

Die drastischen Maßnahmen sollen die Industrie von Kosten befreien und die Arbeitnehmer von häufigen Krankmeldungen abhalten. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Volker Kauder sagte nach Angaben von BamS: „Wir wollen den Blaumachern das Handwerk legen. Dafür müssen alle ein kleines Opfer bringen.“

Der sozialpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Julius Louven, sagte dem Blatt: „Wir brauchen Kostensenkungen bei Unternehmen und ein Steuerungselement gegen den Mißbrauch bei Krankmeldungen.“

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