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Archiv-Artikel

NABU GIBT ENTWARNUNG Krähenattacken sind nur hormonelle Entgleisungen

Nach Ansicht von Vogelexperten müssen wir nicht in ständiger Angst vor Krähenangriffen leben. „Es passiert jedes Jahr zur Brut- und Jungtierzeit, dass ein paar hormonell aufgedrehte Nebelkrähen aus Angst um ihren Nachwuchs potenzielle Angreifer verscheuchen wollen“, sagte Markus Nipkow, Vogelfachmann des Nabu am Donnerstag. „Aber längst nicht jedes brütende Paar reagiert so.“ Am Dienstag hatte eine Nebelkrähe im Bezirk Mitte Passanten und Radfahrer angegriffen, woraufhin die Polizei den Bereich absperrte.

„Auch Mäusebussarde und Raben reagieren manchmal ähnlich“, sagte Nipkow. Im Mai sei die Hauptzeit für Brut und Aufzucht der Jungtiere, die unter elterlichem Schutz ihre ersten Flugversuche unternehmen. Dann gebe es jedes Jahr auch vereinzelte Angriffe auf Menschen, die den Jungtieren unwissend zu nahe kamen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zählt offiziell ein bis drei dieser Vorfälle pro Jahr, wahrscheinlich sind es aber mehr. In Berlin gibt es laut Nabu rund 5.000 Nebelkrähen-Brutpaare. Aber die Population wächst: Bei der jüngsten Gartenvogelzählung des Nabu Anfang Mai legte die Art im Vorjahresvergleich um 17 Prozent zu. (dpa)