Korsischer Nationalismus in Daten

1967: Die Brüder Max und Edmond Simeoni gründen die autonomistische Bewegung „Action régionaliste corse“ (ARC)

1975: Bei der Besetzung eines Weinkellers in Aléria kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen ARC und Polizei. Zwei Polizisten kommen ums Leben. Edmond Simeoni wird zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt.

1976: Gründung der nationalistischen Bewegung „Front de Libération National de la Corse“ (FLNC), die sich bald dem Unabhängigkeitskampf verschreibt. Erste Bombennacht auf Korsika.

1982: Erstes korsisches Autonomiestatut und Wahl einer Regionalversammlung.

1983: Nach dem Verbot durch die sozialistische Regierung geht der FLNC in den Untergrund.

1987: Der FLNC gründet die „A Cuncolta Naziunalista“ als legalen Arm der Bewegung.

1989/90: Die nationalistische Bewegung splittert sich auf. Die Brüder Simeoni gründen die autonomistische „Union du peuple corse“ (UPC). Aus dem zuvor homogenen Block nationalistischer Hardliner entstehen drei legale Organisationen mit jeweils einer eigenen bewaffneten Untergrundbewegung: „Accolta Naziunale Corsa“ (ANC) mit „Resistanza“ (R); „Mouvement pour l'autodétermination“ (MPA) mit dem „FLNC-Canal habituel“ und „A Cuncolta Naziunalista“, mit dem „FLNC- Canal historique“.

1991: Die Nationalversammlung verabschiedet das Joxé-Statut, das der Insel weitgehendere Freiheiten als jeder anderen Region, die zu Frankreich gehört, zugesteht.

1994: Erster politischer Mord innerhalb des nationalistischen Milieus. Zahlreiche weitere tödliche Attentate der Nationalisten gegeneinander folgen.

1996: Schüsse auf das Wohnhaus des Korsika-Spezialisten der Pariser Zeitung Libération. Attentatswelle gegen öffentliche Einrichtungen auf der Insel.