Korruptionsprozess in China: Milliardär muss ins Gefängnis
Korruption, Insiderhandel, illegale Geschäfte: Der einst reichste Chinese muss für 14 Jahre hinter Gitter. Die Richter verurteilten ihn außerdem zu 71 Millionen Euro Strafe.
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Im Juli 2006, vor seiner Verhaftung, hatte er noch gut lachen: Der verurteilte chinesische Geschäftsmann Huang Guangyu. Bild: reuters
PEKING afp | Der einst reichste Mann Chinas muss für 14 Jahre ins Gefängnis. Ein Gericht in Peking verurteilte Huang Guangyu, Gründer der Elektrogerätekette Gome, am Dienstag wegen Korruption, Insiderhandel und illegaler Geschäfte zudem zu einer Geldstrafe von 600 Millionen Yuan (71 Millionen Euro). Zusätzlich konfiszierten die Behörden Vermögen Huangs im Wert von 200 Millionen Yuan.
Das Vermögen Huangs war im Oktober 2008 vom Magazin Hurun Report auf 6,3 Milliarden Dollar (heute 5,1 Milliarden Euro) geschätzt worden. Damit war er damals der reichste Mann Chinas. Nur einen Monat später nahmen ihn die Behörden fest und inhaftierten ihn über ein Jahr lang ohne Anklage. Seit April lief vor dem Pekinger Gericht das Verfahren gegen ihn.
Der Geschäftsmann, dessen Alter auf etwa 40 Jahre geschätzt wird, soll unter anderem fünf Regierungsbeamte mit insgesamt 4,56 Millionen Yuan bestochen haben. Im Visier war neben seiner Kette Gome zudem auch eine Vermögensverwaltungsgesellschaft Huangs. Bestochen haben soll Huang auch den früheren Bürgermeister der chinesischen Metropole Shenzhen, Xu Zongheng. Xu war 2009 wegen Korruptionsvorwürfen seines Amtes enthoben worden.
Huang, der aus einer bäuerlichen Familie stammt, hatte die Schule geschmissen und mit 17 Jahren angefangen, in einem Verschlag billige Elektrogeräte zu verkaufen. Im Laufe der Jahre baute er die Gome-Gruppe auf. Seine Geschichte galt als chinesisches Beispiel des Aufstiegs vom Tellerwäscher zum Millionär. Mit mehr als 1200 Filialen in mehr als 200 Städten ist Gome heute eine der größten Elektrogeräteketten Chinas. Nach seiner Festnahme war Huang im Januar 2009 als Chef seiner Firma zurückgetreten.
Leser*innenkommentare
Anna
Gast
Wäre schön, wenn bei uns auch die korrupten Politier, Mangager und Unternehmer hinter Gitter kämen, dann würde sich hier vielleicht auch was ändern, aber in den kapitalistischen Ländern hält man so ein verbrecherisches, habgieriges Verhalten ja noch für schlau.
Wolfgang
Gast
Es muss der Kern des Problems angegangen werden!
Einer Studie aus dem Jahr 2007 zufolge wurden alleine in diesem Jahr 4,8 Billionen (!) Yuab am Fiskus vorbeigeschleust.
Die Einkommen von Vorständen fallen 128 Mal höher aus als das Mindesteinkommen; analog in Deutschland.
Siehe:
http://www.scharf-links.de/44.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=10305&tx_ttnews[backPid]=9&cHash=1204029fa8
Amos
Gast
Daran sollte man sich hier in Deutschland mal ein Beispiel nehmen. Ich hoffe ja, dass die Regierungsbeamten auch in den Knast kommen. Oder macht man da in China auch Ausnahmen?
Steffen
Gast
Mit ehrlicher Arbeit ist noch nie jemand reich geworden.
Auch dieser Herr hier ist kein Musterbeispiel dafür das man mit ehrlicher Arbeit reich wird.
Vielmehr ein Beleg dafür das sich Verbrechen lohnt solange man nicht erwischt wird.
Und wehe dem der in den USA oder China erwischt wird, 25 Jahre für weit geringere Summen sind da keine Seltenheit ... in Amerika hat jemand für 2 Millionen Dollar an der Steuer vorbei über 20 Jahre bekommen.
Dagegen sind die 14 Jahre bei den Summen noch human.