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Korrupter Schließer ist wieder frei

■ Haftverschonung trotz Heroinschmuggels in den Knast

Ein korrupter 38jähriger Justizvollzugsbeamter ist gestern auf freien Fuß gesetzt worden. Das Landgericht Berlin verurteilte den Angeklagten wegen Bestechlichkeit sowie Lieferung von Heroin und Alkohol an Gefängnisinsassen in Tegel gegen Bezahlung zu zwei Jahren und zehn Monaten Freiheitsentzug. Für die Haftverschonung war maßgeblich, daß er HIV- positiv ist und eine geringe Lebenserwartung hat.

Der Angeklagte war Gruppenbetreuer in der Drogenvorschaltstation der JVA Tegel, in der rauschgiftsüchtige Insassen auf eine Drogentherapie vorbereitet werden (die taz berichtete). Im Urteil wurde es besonders verwerflich genannt, daß durch das eingeschmuggelte Rauschgift Gefangene rückfällig werden konnten.

Der Mann, der sexuelle Beziehungen zu einem Gefangenen unterhielt, war durch eine gescheiterte Ehe mit 23.000 Mark verschuldet. Er hatte Heroin, Alkoholika, Zigaretten und andere Gegenstände ins Gefängnis geschmuggelt und war von einem Gefangenen verraten worden. ADN

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