: Korngolds „Tote Stadt“
„Hier ist alles kalt und gespenstisch“: Die Haushälterin Brigitta sagt es gleich am Anfang von Erich Wolfgang Korngolds Oper „Die tote Stadt“. Diese ist nach ihrer Uraufführung 1920 die erfolgreichste Oper des Jahrhunderts gewesen, sie wurde damals an achtzig (!) Bühnen in aller Welt nachgespielt. Die Musik des 22-jährigen Komponisten ist ein genialer Verschnitt aus Debussy, Puccini und Richard Strauss. Der jugendstil-symbolistische Inhalt: Paul hat sich, weil er mit dem Tod seiner geliebten Marie nicht fertig wird, ein Zimmer mit Namen „Kirche des Gewesenen“ eingerichtet. Dort pflegt er ihr Haar, ihren Schal und ihre Laute. Dann verfällt er der Tänzerin Marietta, die der Verstorbenen aufs Haar gleicht, erdrosselt sie im Traum und opfert am Ende sich selbst.
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