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Korea: Streit um Maueröffnung

■ Nordkorea lehnt von Südkorea propagierte Grenzöffnung als „Trick“ ab und beansprucht Urheberschaft für Vorschlag

Seoul (taz/afp) - Der südkoreanische Vorschlag einer Öffnung der Grenze zwischen Nord- und Südkorea in Panmunjoum hat zum Streit geführt. Nordkorea hatte am 6.Juli einen ähnlichen Plan geäußert, wies aber den Vorschlag des südkoreanischen Staatschefs Roh zurück. Beide Vorschläge beinhalten die Öffnung der Grenze in Panmunjom am 13.August; Nordkorea möchte drei Tage öffnen, Südkorea schlug gestern fünf Tage vor. Nordkorea bezeichnete den Vorschlag Rohs als „Trick“, um die von der kommunistischen Regierung angekündigte „nationale Vereinigung“ zunichte zu machen. Südkorea wurde zugleich aufgefordert, eine Betonmauer niederzureißen, die es an der Grenze errichtet habe. Südkorea leugnet die Existenz der Mauer. Außerdem forderte Nordkorea den Süden auf, private Kontakte zum Norden nicht mehr zu verbieten. Dissidenten, die wegen eines Besuchs im Norden hinter Gittern säßen, sollten freigelassen werden. Beobachter in Seoul gehen davon aus, daß Staatschef Roh mit seinem Vorschlag vor allem von der gegenwärtigen schweren Krise in der Nationalversammlung ablenken will, wo die Opposition geschlossen ihre Mandate niederlegen will. SEITE 8

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