was macht eigentlich ...Harry Potter? : Kopfschmerzen
Nur einen ganz kurzen Blick wollen wir wagen in die Fahrtrichtung des gewaltigen Marketing-Zuges, der, gehörig Fahrt aufnehmend, durch den Kulturbetrieb stampft. Es rauschen vorüber:
Die Mitteilung von Post und Weltbild Verlag, man wolle 1.000 Nachtboten anheuern, um „Harry Potter und der Orden des Phönix“ auch gleich um Mitternacht des Erscheinungstages ausliefern zu können. Das Faktum, dass bei Libri.de in Bad Hersfeld schon Tonnen von Packpapier draufgegangen sind: Der neue Wälzer wird dort gerade etwa 10.000 Mal versandfertig gemacht. Und hier, in Berlin schließlich, hören wir im Vorüberrauschen, rotieren die Druckerpressen der drei Obdachlosenzeitungen Stütze, motz und Straßenfeger ganz gewaltig. Die bringen das erste Kapitel des neuen Bandes aufgrund einer zauberhaften Mischung aus PR-Aktion und Wohltätigkeit des Carlsen-Verlages nämlich schon heute.
Acht Zusatzseiten hat die Stütze für Potter reserviert und die Auflage auf 15.000 erhöht. Da passt es doch ins Bild, dass ein US-Arzt jetzt ein Krankheitssympton gefunden hat, das er sinnfällig „Hogwarts-Kopfschmerzen“ nennt. Falsche Haltung, ständig angespannte Hals- und Kopfmuskeln beim Dauerlesen seien die Ursache. Wir fragen uns: Kann der Potter-Schmerz nicht vielleicht auch andere Ursachen haben? OH FOTO: AP