Konzert in der taz Kantine : Karussell der Idole

Party und Protest gehören zusammen. Die Underground-Koryphäen des deutschsprachigen Protest-Pops kommen als Sixpack zum Anfassen und schmeissen ihre besten Hits zu einem chaoskompatiblen Klang- und Wortgewitter zusammen, um die Verhältnisse zum Drehen zu bringen.

Die Stars des Abends:

Bernadette la Hengst schreibt schon seit ihrer Beat-Pop-Girl-Band „Die Braut haut ins Auge“ - der einzigen Frauenband der sogenannten „Hamburger Schule“ in den 90ern - unendlich viele Ohrwürmer für Utopist*innen, Feminist*innen, Beat- und Elektro-Pop-Fans.

Knarf Rellöm, Hamburger Irritainment-Legende und König des Zitate-Pops, groovt als Kontaktmann zur außerplanetarischen Opposition unermüdlich auf den Spuren Sun Ras durch das Universum der tanzbaren Protestmusik.

Frau Kraushaar macht die Bühne mit schepperndem Casiopop und zauberhafter Rollenprosa unsicher. Mit ihren von mutigem Freigeist beseelten Liedern und Performances kriegt sie Gegenwart zu fassen. Sie ist keine Musikerin, sondern eine Künstlerin, die Musik macht.

In Sedlmeirs vielschichtigen Rock’n’Roll-Eskapaden sind kalte Melancholie und schwarzer Humor Trumpf. Die Elektronik klingt nach Retro-Werkschau, die Texte nach Gegenwart und Futur II. Die E-Gitarre beißt sich zeitlos durch stahlharte Chansons und absurde Unterhaltungskunst.

Friedrich Greiling aka Mittekill mischt die Clublandschaft schon seit Anfang des Jahrtausends mit Techno-Blues, Elektro-Chansons und Punk-House auf. Brachiale Eleganz, Diversität und Dynamik prägen seine Musik, die der fliegende Teppich für seine gewitzten Texte ist, in denen er die Zustände unserer Zeit verzweifelt bis augenzwinkernd aufs Korn nimmt.

Der realdadaistische Wanderprediger Pastor Leumund sammelt seit der Steinzeit Durchhalteparolen für Durchgeknallte. Zu den psychedelischen Hip-Hop- und Elektro-Tracks von Friedrich Greiling sind daraus Diskurs-Disco-Hymnen entstanden, die eure Oberstübchen und Tanzbeine in Bewegung bringen werden.

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