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Konflikt zwischen Panama und USA

■ Panama ruft Botschafter aus Washington zurück / Protest gegen die US–Einmischung in innere Angelegenheiten / US–Senat hatte in einer Resolution den Rücktritt General Noriegas gefordert

Panama (ap/afp/taz) - Aus Verärgerung über eine Resolution des US–Senats hat am Samstag die Regierung von Panama ihren Botschafter in Washington, Dominador Kaiser Bazan, zurückberufen. In der am Freitag verabschiedeten Entschließung des US–Senats waren der Rücktritt des panamaischen Oberbefehlshabers der Streitkräfte, General Noriega, und eine Wiederherstellung der Verfassungsrechte in Panama verlangt worden. Der panamesische Präsident Eric Delvalle erklärte am Samstag, seine Regierung verbitte sich energisch „den unerträglichen Eingriff des US–Senats in die inneren Angelegenheiten der Republik Panama“. Die Militärführung Panamas erhob den Vorwurf, der US–Senat werde „unter Verletzung aller Regeln des Völkerrechts zu einem Zentrum der politischen Verschwörung gegen die Republik Panama“. Eine Steigerung der US–Militärpräsenz auf panamesischem Territorium solle das Land in einen „Kriegsschauplatz“ verwandeln, hieß es weiter. Drei Tage vor der Verabschiedung der Entschließung des US– Senats hatte die panamesische Regierung den nicaraguanischen Staatschef Ortega zu Besuch, um Friedenslösungen für Mittelamerika zu diskutieren. Panama vertritt, obwohl das Land Stützpunkt des US–Südkommandos ist, in der Mittelamerikapolitik eine unabhängige Position. Am 10. Juni hatte Präsident Delvalle nach schweren Unruhen Teile der Verfassungsrechte außer Kraft gesetzt. Anlaß der Unruhen waren Anschuldigungen, die ein früherer Militär gegen General Noriega erhoben hatte. Noriega wurden Korruption und Beteiligung an der Ermordung des früheren Militärchefs General Omar Torrijos vorgeworfen. Noriega machte für die Proteste in seinem Land Ausländer verantwortlich, die, wie er sagte, nicht wollten, daß sein Land Ende des Jahrhunderts die Herrschaft über den Panama–Kanal erhalte. siehe Kommentar Seite 4

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