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Konflikt um Dnjestr-Armee

Moskau (afp) — Der moldawische Präsident Mircea Snegur hat der 14. Armee Rußlands vorgeworfen, sie habe auf seiten der russischen Minderheit in den Dnjestr-Konflikt eingegriffen. Er appellierte an die Bevölkerung, sich für einen Gegenschlag bereitzuhalten. Die 14. ehemals sowjetische Armee im Osten Moldawiens, wo sich russische Minderheit und moldawische Truppen bereits seit Wochen bekämpfen, hatte zuvor gedroht, sie werde nicht tatenlos mitansehen, wie ihre Einrichtungen und Angehörigen angegriffen würden.

Auch der rumänische Präsident Ion Iliescu, der am Dienstag abend von einem Besuch in Chisinau zurückkehrte, bezeichnete die „Einmischung“ der 14. Armee in Moldawien als „äußerst schwerwiegend“.

Die Annäherung der ex-sowjetischen Republik Moldawiens an Rumänien ist der Hauptgrund für den Widerstand der russischen Minderheit östlich des Dnjestr, die bereits im September 1990 eine „Dnjestr- Republik“ ausrief.

Während des Iliescu-Besuchs am Montag kam es in der östlichen Region zu den schwersten Kämpfen seit Wochen. Snegur beschuldigte in einer am Mittwoch von der Nachrichtenagentur 'Itar-Tass‘ verbreiteten Botschaft an die anderen GUS-Mitglieder die 14. Armee, sie habe moldawisches Territorium am Dienstag „offen mit T-72-Panzern, gepanzerten Fahrzeugen und 122-Millimeter- Kanonen angegriffen“. Snegur sprach von einem „Ausbruch“ der 14. Armee, der die Friedensverhandlungen erschwere.

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