Konflikt in Korea: Verteidigungsminister tritt zurück
Südkoreas Verteidigungsminister ließ nach dem Beschuss durch Nordkorea nur moderat militärisch antworten. Nun ist er deshalb zurückgetreten. Eine Entspannung ist noch nicht in Sicht.
SEOUL afp | Zwei Tage nach dem nordkoreanischen Granatenangriff auf die Insel Yeonpyeong ist Südkoreas Verteidigungsminister zurückgetreten. Kim Tae Young habe mit seinem Rücktritt "die Verantwortung für die jüngste Serie von Vorfällen übernehmen" wollen, wie das Präsidialamt in Seoul mitteilte.
Bei dem Angriff waren vier Menschen getötet worden. Kim stand in der Kritik, weil der Gegenschlag zu moderat ausgefallen und zu spät erfolgt sei. Parlamentsabgeordnete hatten einen Luftangriff auf nordkoreanische Artilleriestellungen gefordert. Kim hatte davor gewarnt, dies könne einen "richtigen Krieg" auslösen.
Nordkorea drohte derweil mit neuen Angriffen auf den Süden. Bei einer "erneuten rücksichtslosen militärischen Provokation" werde die nordkoreanische Armee "ohne Zögern mächtige Vergeltungsschläge ausführen", sagte ein Militärvertreter. Die Regierung drohte in einer Mitteilung, im Falle weiterer südkoreanischer Manöver in umstrittenen Gewässern sei Nordkorea "gezwungen, sich zu rächen".
Am Sonntag soll ein gemeinsames See- und Luftmanöver der südkoreanischen und der US-Armee im Gelben Meer beginnen. Das Außenministerium in Peking äußerte sich "besorgt" über die bevorstehende Militärübung.
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