Konferenz in Kopenhagen: Ob sie uns lieben?

Keine Tageszeitung hat so eine besondere Beziehung zu ihren LeserInnen wie die taz, aber es geht um viel mehr.

Es geht nicht nur um Liebe, obwohl wir davon auch gern viel bekommen. Bild: dpa

„Can you make the readers love you so much, that they will pay voluntary?” – So wird unser Vortrag am kommenden Dienstag auf der Konferenz „Premium and paywalls – what works?” in Kopenhagen angekündigt. Dort werden wir unser freiwilliges Online-Bezahlmodell taz.zahl ich vorstellen, um später gemeinsam mit Derek Brown (Head of Strategy, The Sun), Leonie von Elverfeldt (Produkt Manager Bild plus), Tobias Henning (General Manager Bild Plus) und vielen mehr darüber zu diskutieren, welche Zahlmodelle für Inhalte im Netz gut funktionieren, wo es hakt und wie es weitergehen kann.

„Ich liebe die TAZ”

(Abonnent, 08.09.2015)

 

„hugs and kisses”

(Abonnent, 18.07.2012)

 

„Ich lese zwar nicht regelmäßig Artikel auf taz.de, aber wenn, dann gefallen sie mir meist recht gut. Dafür verzichte ich gerne auf einen Kaffee pro Monat.”

(Abonnent, 04.07.2015)

Dabei wollen wir nicht nur erneut für ein freies Netz ohne Schranken plädieren. Auch die Frage „Can you make the readers love you so much, that they will pay voluntary?” würden wir gerne schon im Voraus beantworten – Ja, klar kann mensch das. Täglich dürfen wir uns über die tollen und motivierenden Botschaften unsere LeserInnen freuen. Sie zeigen uns, dass bei vielen tollen Gründen auch sehr viel Liebe für unseren Journalismus dabei ist.

Aber das ist nicht der einzige Grund, warum wir auf freiwillige Bezahlung setzen. Unser Zahlmodell ist keine Notlösung und auch keine Werbe-Strategie à la „weil wir euch lieben” und Schwarzfahren kostet dann trotzdem 60 Euro. Wir sind eine linke Tageszeitung, wir glauben an eine Welt ohne Schranken. Wir sind für Barrierefreiheit, für Empowerment und wir glauben an die Solidarität der Tausenden.

Seit Beginn unseres Projekts haben 109.404 Menschen freiwillig für taz.zahl ich gezahlt. Bereits über 5.000 Menschen tun dies regelmäßig mit einem Abo. Sie zahlen für einen Artikel oder gleich die ganze Seite. Sie leisten einen Beitrag, für sich und für andere und nicht zuletzt für eine Idee.

Ein Leser schrieb uns kürzlich:

„Hallo lieber TAZ’lerInnen. Soweit ich es zurückverfolgen kann bin ich seit April mit monatlicher Zahlung dabei – da waren es unter 2000 Freiwilligen. Es geht vorwärts –prima. Eure Idee und das Konzept sind einfach genial und gerecht im Gegensatz zu den übrigen Portalen mit “Zwangszahlung” ... das nicht vorhandene Preiskonzept versteht dort ohnehin niemand. Ich wünsche Euch viel mehr als die 20.000 notwendigen Freiwilligen – es sieht ja auch gut aus – offensichtlich verstehen immer mehr LeserInnen die Idee und beteiligen sich. Das ist aus meiner Sicht ein Umbruch in der Internet-Leserschaft, die Zeichen setzt. Leider seid Ihr die Einzigen mit dieser gerechten Vorgehensweise. Was mir an TAZ gefällt: Ihr schreibt nicht ab wie alle Anderen – bringt die wichtigen Informationen rüber – Mitdenken ist wohl an der Tagesordnung ...”

Das ist die solidarische Methode. Wir treten dafür ein und hoffen, Sie finden auch Anknüpfungspunkte.

Wir hoffen, Sie haben Lust, uns während der Konferenz am 06.10.2015 auf Twitter unter dem hashtag #nopaywall zu folgen.

Ihr Team von taz.zahl ich