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Kondome und Kartoffeln

■ U-Boot im Kattegat gehoben / Keine Schätze zu finden

Erste Funde auf dem aus dem Kattegat gehobenen deutschen Kriegs-U-Boot U 534 haben die Hoffnung auf „Nazischätze“ nicht bestätigt. Minenräumexperten der dänischen und der holländischen Marine konnten am Mittwoch als erste an Bord des kurz vor Kriegsende am 5.Mai 1945 versenkten U-Bootes gehen und stießen dabei auf hundert Flaschen Weißwein und einen Karton Kondome. Finn Linnemann von der dänischen Marine nannte den Gesamtzustand des aus 67 Meter Tiefe nordwestlich der Insel Anholt gehobenen Bootes „erstaunlich gut“.

Ein Sprecher der Bergungsinitiatoren sagte über die Aussichten, Wertvolles in der U 534 zu finden: „Vorerst ist nur ein kleiner Teil des Bootes gesichtet. Wir müssen abwarten.“ Hartnäckigen Gerüchten zufolge hatte den Kieler Hafen am 3. Mai mit dem Auftrag verlassen, Gold- oder andere Schätze für flüchtende Nazibonzen nach Südamerika zu bringen. Der inzwischen verstorbene Kommandant Herbert Nollau hatte diese Gerüchte mehrfach als „Phantasie“ zurückgewiesen und als einzige nennenswerte Ladung „Kartoffeln“ angegeben.

Diese Behauptung scheint sich zu bestätigen. Der Taucher Aage Jensen berichtete: „Es stinkt in dem Boot ganz furchtbar. Und zwar nach verfaulten Kartoffeln.“ lno

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