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Kompromiß um professorale „Nazi-Töne“

Düsseldorf (dpa) – Im Rechtsstreit um angebliche antisemitische Äußerungen des Münsteraner Professors Werner Pfeifenberger haben die Prozeßbeteiligten gestern einen Kompromiß geschlossen. Pfeifenberger hatte gegen öffentliche Äußerungen der ehemaligen NRW-Wissenschaftsministerin Anke Brunn (SPD) geklagt. Brunn hatte einen Artikel des Akademikers für das Jahrbuch 1995 der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) als einen „Skandal“ und die darin aufgestellten Thesen als „hanebüchen“ bezeichnet. Die Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen erklärten, diese Äußerungen nicht mehr öffentlich zu wiederholen. Pfeifenberger nahm seine Klage zurück und gab zu, der Aufsatz könne „falsch interpretiert“ werden. Zugleich erklärte er, daß er in dem Artikel keineswegs den Juden die Schuld am Weltkrieg geben wollte. Die Klage des Professors gegen seine Kündigung wird nach Angaben seines Anwalts voraussichtlich im kommenden Jahr behandelt. Das Land hatte Pfeifenberger 1997 fristlos entlassen, nachdem ihm das Wiener Landgericht bescheinigt hatte, er habe in dem Artikel „Nazi-Töne“ angeschlagen.

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