piwik no script img

■ KommentarWackelpeter

Die Bremer SPD ist vornehm in Deckung gegangen. Auf ihrem Landesparteitag hatte sie sich im Gewerbeflächen-Streit eindeutig auf die Seite des (grünen) Senators für Stadtentwicklung geschlagen. Diejenigen, die von dieser SPD in den Ampel- Senat geschickt wurden, schert das offenbar wenig: Die VertreterInnen von Bau-, Arbeits- und Finanzressort haben am Montag in der Staatsrätekonferenz gegen das Votum des SPD-Parteitags gestimmt. Und Wedemeier, der am Montag noch zu einer eigenen Senatsvorlage und zum SPD-Parteitagsbeschluß stand, muß in der Nacht zum Dienstag gekippt worden sein — mit wem er sich da getroffen hat, können wir nur vermuten.

Insbesondere eine strikte Sparpolitik ist darauf angewiesen, daß die Beteiligung der politischen Kräfte ernst genommen wird und Entscheidungswege transparent bleiben. Wenn ein SPD-Landesparteitagsbeschluß nach derart intensiver und langwieriger öffentlicher Debatte zwei Wochen später nichts mehr wert ist, dann ist jeder ein Depp, der für diese Partei noch einen Vormittag opfert. Niemand in der Stadt wird eine Entscheidung, die den eigenen Vorstellungen zuwiderläuft, akzeptieren, wenn der politische Stil derart verkommt. Von einem Küchenkabinett der Wackelpeter läßt sich Bremen nicht regieren. Klaus Wolschner

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen