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■ KommentarLaßt die HfbK in Ruhe!

Kann der „Fall Adrienne Goehler“ nun endlich zu den Akten gelegt werden? Einige Journalisten nickten gestern zustimmend mit den Köpfen. Hatten sie doch endlich Antwort auf wichtige Fragen bekommen: Was ist „dran“ an den Vorwürfen gegen die HfbK-Präsidentin? Welche Sanktionen hat die Wissenschaftsbehörde in petto? Und was sagt eigentlich die Beschuldigte selbst? Andere waren da skeptischer, hatten schon wieder Gegenstellungnahmen organisiert, rasche Kommunikation per Fax – fertig ist die Rundumrecherche.

Doch während „die Professoren“ und „die Präsidentin“ sich öffentlich hassen, floriert der Betrieb am Lerchenfeld, die Mehrheit der Hochschullehrer kann und will mit Goehler zusammenarbeiten. Das zeitliche Aufeinandertreffen von Abschluß des Disziplinarverfahrens und Eröffnung der Jahresausstellung der HfbK mag kein Zufall sein. Aber es zeigt doch, daß der Lehrbetrieb keineswegs darniederlegt, wie auch manche CDU-Politiker behaupten, die den Konflikt für Wahlkampfzwecke instrumentalisieren. Die arbeitsrechtliche Abmahnung für eine Verfehlung, die an jeder zweiten Vorstadtgesamtschule vorkommt - nicht umsonst gibt es die Debatte um mehr Haushaltsautonomie - wird prompt als „Skandal“, da zu lasch umgedeutet. Adrienne Goehler bleibt erstmal, das ist geklärt. Also laßt die HfbK einfach in Ruhe. Das öffentliche Forum, das sich den Kritikern bietet, wird nur mißbraucht, um einer Konfliktlösung zu entgehen.

Kaija Kutter

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