■ Kommentar: Eine Chance für die Liebe
Mit einer Basisentscheidung über ihren nächsten Spitzenkandidaten können die Genossen einen echten Schnitt machen. Da könnten auf einmal mehrere Knoten gelöst werden, die den GenossInnen nun schon seit Monaten die Luft abdrücken.
Zunächst einmal müßte sich Wedemeier stellen. Der hat als Spitzenkandidat Interesse, hat er öffentlich bekundet. Ob er auch die nötige Basis hat? Nichts als eine Wahl aller Bremer Sozialdemokraten könnte hierauf klarer eine Antwort geben.
Dann: Diejenigen, die sich für besser halten als Wedemeier, müßten endlich mal den Hut lupfen und sagen: Grüß Gott, Genossinnen und Genossen, ich bin's. Ein offenes Werben um die Partei, die schicke rote Dame, ist auch nach dem Polit-Geschmack der 90er Jahre immer noch mehrheitsfähiger als eine heimlich gesponnene Vertreibung des Bürgermeisters, der die Partei womöglich als trauernde Witwe zurücklassen müßte.
Die Sozis können in dieser Stadt doch nur noch mit tief ins Gesicht gezogenem Hut zu ihren Ortsvereinen gehen. Eine Basisabstimmung wäre für sie eine Chance für die Liebe. Markus Daschner
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