■ Kommentar: Etappenerfolg für Klöckner
Ist der Durchbruch erreicht für die Bremer Klöckner-Hütte? Daß der Duisburger Konzern-Vorstandsvorsitzende in Bremen bei einem Notar sich mit den Bremer Interessenten trifft und einen Vertrag aushandelt, könnte zu diesem Schluß verleiten. Aber Wedemeier wußte von diesen Verhandlungen, als er am Donnestg auf der Demonstration zu den 5000 versammelten Klöckner-Arbeitern sagte, die Chancen stünden nach wie vor nicht mehr als 50:50.
Was die Duisburger Konzernspitze mit diesem Ergebnis macht, ob es zu mehr dient als Thyssen zu einem besseren Angebot zu zwingen, wird man sehen. Auch wird die Deutsche Bank nicht zulassen, daß die Entscheidung über die Bremer Klöckner-Hütte ohne sie in Bremen getroffen wird.
Immerhin liegt aber nun ein rechtsfähiges Angebot auf dem Tisch, so daß die Interessentenlösung mit den beiden anderen Angeboten konkurrieren kann. Die bremische Seite, soviel muß man sagen, hat alles getan, was sie konnte. Den gestrige Tag, an dem er auch zum Bundesratspräsidenten gewählt wurde, wird Klaus Wedemeier sich in seinem Kalender dopptelt rot anstreichen. Klaus Wolschner
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