■ Kommentar: Fütterung nötig?
Ein Sprichwort sagt, „Wer mit Gott geht, kommt schneller voran, als wer früh aufsteht“. Mit Gott (sprich: der Kultursenatorin) geht in Hamburg Stephan Barbarino, zu früh aufgestanden ist vielleicht Jugendtheater-Chef Jürgen Zielinski mit seinem Rücktritt. Denn trotz aller Sparzwänge und Rezessionsorakel sind plötzlich über 200.000 Mark zur Hand, um Notleidenden was auf die Rippen zu geben. Warum allerdings gerade das kommerziell ausgerichtete Unterhaltungstheater Kammerspiele den warmen Regen erhält, während das JAK am Existenzminimum klebt, läßt sich mit Haushaltsrecht allein nicht befriedigend erklären. Christina Weiss' Hinweis, bei Zielinski handele es sich um eine dauerhafte Unterfinanzierung, die mit einer einmaligen Geldspritze nicht zu beheben sei, steht Zielinskis Aussage gegenüber, daß dieses Geld „das Theater ersteinmal gerettet hätte.“ Das Überleben des JAK statt Hilfe für ein Theater, daß „auch ohne diesen Zuschuß gut über die Runden“ kommt, sind das noch Alternativen?
Auch ohne Mißgunst gegenüber den Kammerspielen wäre es wünschenswert, wenn sich die Kulturpolitik in Hamburg mit mehr Verve für ihre innovativen Problemkinder einsetzt, anstatt das Yuppie-Theater noch weiter zu päppeln.nnnnnTill Briegleb
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