■ Kommentar: Zurück auf Los
Der Weg ist nicht mehr weit. Vom politischen Senkrechtstarter zur Eintagsfliege, zur Randbemerkung im Hamburger Geschichtsbuch. Die Statt Partei hat ihn fast schon geschafft.
Nicht etwa weil, wie es Markus Wegner und Freunde uns jetzt weismachen wollen, ein paar beknackte Trittbrettfahrer aus München oder Düsseldorf die Wählervereinigung mutwillig zu Klump hauen wollen. Wer die Ursachen für den desolaten Zustand der Statt Partei sucht, der muß in Hamburg anfangen. Hier nahm der freie Fall seinen Anfang, ebenso wie zuvor der steile Aufstieg.
Vom Sensations-Wahlerfolg im vergangenen Herbst völlig besoffen, von Voscheraus Kooperations-Pfeifchen total high, strebten Wegners Mannen Anfang des Jahres nach mehr, mehr, mehr. Hamburg genügte nicht. Bonn sollte es sein. Und dann Brüssel. Und dann ....
Mahnende Worte, auch aus den eigenen Reihen, wurden überhört, Kritiker verhöhnt. Frisch, fromm, fröhlich, frei zogen die Polit-Monopoli-Anfänger in Richtung Schloßallee. Und haben jetzt nur noch eine Chance, um dem frühzeitigen Wählerstimmen-Bankrott wegen internem Dauerstreit zu entgehen: Zurück auf Los. Zurück zur regional beschränkten Wählervereinigung.
Ein Schritt, der allerdings schwerfallen wird, nicht nur weil er das Eingeständnis schwerwiegender Fehler bedeutet. Sondern auch, weil derjenige, der ihn geht, die Spaltung der Partei offiziell zu Protokoll gibt und als Verlierer diffamiert werden kann. Greifen wir also, um Mut zu machen, in die große Platitüdenkiste und finden: besser ein Ende mit Schrecken als ein .... Uli Exner
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