Kommentar: Das Phänomen
■ Unbegreiflich: der Aufstieg des Vulkan bleibtgreiflich
Wenn Friedrich Hennemann zur Bilanzpressekonferenz lädt, dann ist inzwischen selbst der größte Saal des Parkhotels fast zu klein. Journalisten aus ganz Deutschland kommen, keine Frage - der Vulkan ist einer der großen Konzerne Deutschlands geworden. Daneben hat Bremen kaum etwas vorzuzeigen: Daimler ist die Werkbank eines Stuttgarter Unternehmens, Beck&Co kommt danach, mit Abstand.
Bis heute gibt das Phänomen Hennemann auch den Wirtschafts-JournalistInnen nur Rätsel auf. In der Werftenkrise 1983 war der Vulkan als die überalterte Bremer Werft, viele gingen davon aus, sie würde geschlossen werden, nicht die AG-Weser. Damals war der Vulkan ganz unten. Immer wieder ist vorausgesagt worden, im Grunde sei das ein Kartenhaus, was seitdem entstand, das müsse bald zusammenkrachen.
Nicht einmal auf die Frage, wer wesentliche Teile der Vulkan-Aktien besitzt, wem also dieser Konzern gehört, gibt es eine Antwort. Immer wieder wird diese Frage deshalb dem Phänomen selbst, dem Konzernchef Hennemann, gestellt. Und der lehnt sich harmlos lächelnd zurück und verweist auf das Aktienrecht, nach dem er das nicht wissen kann. Vermutlich wird seine Antwort auf die Frage, wie denn der Vulkan nun die Treuhand nach allen Regeln der Kunst austricksen konnte, genauso harmlos ausfallen. Klaus Wolschner
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