piwik no script img

KommentarAuszeit

■ Soziales hat sich in die Enge getrieben

Was zu erwarten war: der Beirat Mitte hat die Pläne des Sozialressorts zum Umzug der Drobs in die Öhlmühlenstraße in der Innenstadt rundweg abgelehnt. Undurchsichtige Entscheidungen der Ressortspitze, der Bruch des Versprechens, nie und nimmer die Verhältnisse in der Bauernstraße in die City zu verpflanzen und das Gefühl, daß die Behörde nicht ganz so viel Dampf hinter den Umzug gesetzt hat, wie sie immer wieder beteuert hat – all das zusammengenommen hat nun dazu geführt, daß neimand im Viertel der Sozialsenatorin auch nur ein Wort mehr glaubt. In diese Zwickmühle hat sich das Sozialressort selbst manövriert.

Und nun? Der Umzug ist politisch steckengeblieben, morgen tagt die Sozialdeputation zu dem Thema, und wenn es auch da zu keinem akzeptablen Kompromiß kommt, dann will die Ressortspitze allein entscheiden. Das hat Sozialstaatsrat Hans-Christoph Hoppensack schon in der vergangenen Woche angekündigt. Koste es politisch, was es wolle. Das wäre sicherlich die schlechteste aller Lösungen. Damit wäre auch noch das letzte politische Porzellan zerbrochen. Ehe jetzt Brachialentscheidungen getroffen werden, wäre eine Auszeit in der Sache geboten. Der Senat sollte erkennen, daß ihm die Angelegenheit insgesamt schadet – und die Sozialsenatorin damit nicht mehr alleine lassen.

Jochen Grabler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen