Kommentar: Gezielt falsch
■ Wer will einen Verkauf an die PreAG?
Natürlich ist falsch, was die Wirtschaftswoche da zum Thema Stadtwerkeverkauf vermelden zu können meint. Die Bremer Stadtwerke sind noch nicht verkauft, weder zu 24,9 noch erst recht nicht zu 49,8 Prozent. Bisher ist der Verkauf von Stadtwerkeanteilen noch nicht einmal ausgeschrieben, und vor einem Zuschlag an die PreAG müßten zunächst SPD und Grüne ihre Parteibeschlüsse revidieren.
Und doch könnte jetzt auch die Falschmeldung aus dem Düsseldorfer Handelsblatt-Verlag in Bremen Politik machen. Schließlich gibt es in dieser Stadt durchaus Interessenten, die hierin gerne eine sich selbst erfüllende Prophezeiung sähen.
Allen voran ist das Jörg Willipinski. Der Stadtwerke-Vorstand hat als früherer PreAG-Aufsichtsrat engste Beziehungen zu dem hannoverschen Atomstromkonzern. Außerdem hat er als früherer ÖTV-Funktionär und Arbeitnehmer-Vertreter im Stadtwerke-Aufsichtsrat das berechtigte Gefühl, bei der PreAG soviel Privilegien wie möglich aus dem exzellenten Haustarifvertrag der Bremer Stadtwerke-Beschäftigten in privatisierte Zeiten hinüberretten zu können. Und schließlich hat Willipinski ein Interesse daran, so schnell wie möglich vollendete Tatsachen zu schaffen. Denn schon bald wird er einen neuen Chef vor der Nase haben, der den Stadtwerkeverkauf womöglich unter ganz anderen Prioritäten betreiben will, zum Beispiel im Sinne einer ökologischen Energiepolitik. Dirk Asendorpf
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