■ Kommentar: Aufklärung!
Infam! Da wird in einer Live-Sendung durch einen unter Drogen gesetzten Kronzeugen eine Schlammschlacht gegen den GALier Peter Mecklenburg entfacht, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, sich gegen die Vorwürfe zu wehren. Das hat nichts mehr mit Enthüllungs-Berichterstattung zu tun, das ist Hinrichtungsjournalismus.
Der eigentliche Skandal liegt aber darin, daß die „Einspruch“-Crew den Eindruck zu vermitteln sucht, die Diffamierungskampagne gegen Mecklenburg und die GAL – wenige Tage vor der Hamburg-Wahl – basiere auf Staatsschutz-Infos.
Aufklärung tut not: Ist wirklich eine Akte, die angeblich in einem Panzerschank des Staatsschutz-Chefs Volker Heinze liegt, auf dem Schreibtisch von Ulrich Meyer gelandet? Diese Version klingt nicht unglaubwürdig. Sie würde sich in frühere Staatsschutzaffären einreihen wie den Itzehoer Plattenlegerprozeß. Damals wollten vier LKA 3-Fahnder - mit Billigung ihrer Leitung – zwei Rot-Floristen einen Bahn-Anschlag anhängen und scheuten vor Gericht nicht einmal vor Falschaussagen zurück.
Der Fall Mecklenburg ist nicht von minderer Qualität. Entweder haben die „SAT 1“-Leute eine Diffamierungsshow abgezogen – aber woher wußten sie überhaupt von dem Fall? Oder hat der Staatsschutz ein übles Spiel betrieben?
Innensenator Hartmuth Wrocklage sollte schnell den Fall untersuchen und alles offenlegen und sich nicht – wie gestern geschehen – hinter angeblichen Datenschutz-Interessen von Mecklenburg verstecken. Das ist unglaubwürdig. Denn Mecklenburg hat ein Interesse an Aufklärung. Hoffentlich nicht als einziger.
Kai von Appen
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