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■ KommentarSteinzeitpolitik

Hamburgs Verkehrssenator Eugen Wagner und die ihm unterstellte Hamburger Hochbahn AG (HHA) haben sich viel vorgenommen. Sie wollen, im Gegensatz zum HVV und zum Rest der Republik, den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) verschlechtern, verringern und verteuern.

Ziel ist, so befahl Stadtchef Henning Voscherau seinem Vasallen Wagner, den ÖPNV zwecks Sanierung der Stadtkasse zu melken. Um nicht mißverstanden zu werden: Natürlich können die Zuschüsse nicht endlos steigen. Aber: Erste überfällige Rationalisierungen bei der HHA, die seit der Bahnreform enorm gestiegenen Bundeszuschüsse sowie schließlich die ab 1996 erheblich steigenden Zahlungen des Umlandes an den HVV verbessern den hiesigen Finanzspielraum enorm.

Statt dessen legte die HHA, man mag es kaum glauben, gegen Leistungsverbesserungen im HVV ein Veto ein. Statt dessen verspricht Wagner Preiserhöhungen Leistungsverschlech-terungen, und den Stop jeder Neukonzeption.

Es hat schon System, sich für milliardenschwere finanzpolitische Abenteuer a la Transrapid, Elbtunnel und Flughafenausbau stark zu machen, und andererseits Million um Million aus den Rippen des Nahverkehrs zu schnitzen.

Voscherau, Wagner & Co sind eben Steinzeitpolitiker wie aus dem Bilderbuch. Strategische Verkehrskonzepte, Modernisierung des ÖPNV – da verstehen sie nur Bahnhof. Gebt ihnen einen Airbus, einen Transrapid oder ein Stück Tunnelröhre – und ihr solltet das Leuchten in ihren Augen sehen. Wie Weihnachten. Wunnebar.

Florian Marten

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