Kommentar: Erpreßbar
■ Nur die Sparkasse wußte alles über Euler
Ein eigentlich „rotgrüner“ Kandidat, eine machtpolitische Option – Große Koalition – ein Ziel: Präsident des Senats werden. So stand er vor uns, Hans-Helmut Euler, als die Bremer SPD nach dem Wedemeier-Rücktritt im Mai einen neuen Spitzenmann suchte. Nie ist ganz klar geworden, warum Euler nach Jahren so plötzlich wieder in die Politik zurückstrebte.
Stellen wir uns nur einen Augenblick vor, er wäre von der SPD-Basis gewählt worden. Wollte er wirklich die Geschäftsführung der Fernseh-Firmen „in Ehren“ niederlegen und darauf setzen, daß über alles der Mantel des Schweigens ausgebreitet wird?
Ahnte eigentlich Wedemeier, als er Scherf diesen Gegenkandidaten „besorgte“, wie es um die Euler-Firmen bestellt war? Wenn nein – schlimm genug. Wenn ja – um so schlimmer.
Es gibt nur einen Ort in Bremen, an dem alle Informationen vorhanden waren: die Chefetage der Sparkasse. Nicht nur für den AfB-Politiker Rebers wäre es ein Leichtes gewesen, einen Präsidenten des Senats Euler mit Andeutungen unter Druck zu setzen. Wie wäre Bürgermeister Nölle mit seinem Koalitionskollegen Euler umgesprungen? Hätte er ihn nicht in der Hand gehabt?
Hans-Helmut Euler, der derzeit auch für seine Sekretärin nicht zu erreichen ist, wird uns zu dem Spiel, das er mit seiner Kandidatur getrieben hat, noch etwas sagen müssen. Klaus Wolschner
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