Kommentar: Beim Müll vorn
■ Stahlwerke setzen auf Umwelt-Technik
Auf den Bremer Entsorgungs-Betrieben herumzuhacken ist populär. Immerhin hat jede/r eine Mülltonne und kann eigene Erlebnisse beisteuern. Und wo sich viel ändert wie in der Müll-Politik, da sind gute Ratschläge wohlfeil.
Dabei fällt unter den Tisch, daß die Umstellung der Entsorgung in mehr als 90 Prozent der betroffenen Fälle, also für ,über 400.000 Müllmacher, doch gut klappt. Die SenatorInnen, die jetzt populistische Punkte sammeln, haben in ihrer letzten Amtszeit ihr Ressort meist brav verwaltet und notwendige Veränderungen vor sich hergeschoben – keiner hat in seinem Verantwortungsbereich etwas umgesetzt, das mit der Reform der Entsorgung vergleichbar wäre.
Vielleicht wird man in einigen Jahren, wenn man auf „Bleibendes“ aus den vier Jahren Ampel-Koalition zurückblickt, nur an das Fücks-Ressort denken. Jahrelang vorher wurde die Umstellung nur verschleppt, Bremen war Schußlicht unter bundesdeutschen Kommunen. Die Verbindung der fälligen Reform, die das getrennte Sammeln endlich einführte, mit moderner Technologie – Plastik-Verwertung im Hochofen – hat Bremen an die Spitze der Entwicklung gebracht. Die Stahlwerke brauchen sich nicht zu vestecken, wenn sie ihre Interessen da verfolgen. Anstatt die BEB mit oberflächlichen Bemerkungen zu kritisieren, hätte der Bremer Bürgermeister das Engagement der Stahlwerke würdigen sollen. Klaus Wolschner
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