Kommentar: Bremens Zukunft
■ Umwelt – Technologie – Park
Bisher hat Bremen nur eine blöde grüne Wiese irgendwo eingeklemmt zwischen Autobahn, Eisenbahn und Bundeswasserstraße. Mehr als ein bißchen Mais oder Raps ist der sauren Wiese nicht zu entlocken. Manchmal käuen ein paar schwarzbunte Kühe darauf wieder, ab und an läßt eine graue Möwe etwas fallen. Was also verliert Bremen schon groß an der Hemelinger Marsch?
Vor allem wenn man bedenkt, daß die Große Koalition auf den kargen Acker jetzt einen modernen „Umwelttechnologiepark“ pflanzen will. Welch verheißungsvoller Dreiklang: Umwelt – wo gibt es das schon noch im kleinen Stadtstaat, Technologie – wie sonst könnte die Zukunft der schwerindustriellen Dreckschleudern heißen, Park – was wäre ein besserer Trost für die knauserig abgelehnte Bundesgartenschau? Na gut, mit 140 Millionen Mark wird der Umwelttechnologiepark auch nicht billiger als die abgesagte Blümchenparade. Aber dafür blüht er länger. Denn noch nicht einmal der Wirtschaftssenator will versprechen, daß aus der Hemelinger Marsch am Ende wirklich ein florierendes Gewerbegebiet wird. Dann würde er es doch wohl auch so nennen.
Bremen darf sich freuen. Zumindest darauf, daß die langweiligen Spaziergänge durch die sauren Wiesen hinter der Hemelinger Autobahn bald über feine feste Erschließungsstraßen führen und nicht mehr mit Matsch am Fuß enden. Dirk Asendorpf
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