■ Kommentar: Kommt Krista?
Hinter Hamburgs Polit-Kulissen ist der Bürgerschaftswahlkampf 1997 längst Hauptthema. SPD-Stratege Thomas Mirow steckt genüßlich seine künftigen Claims ab. Die Statt Partei liegt in den letzten trotzigen Zuckungen. CDU-Chef Ole von Beust hat angesichts der Ewiggestrigen in seiner eigenen Partei die Hoffnung auf eine ernsthafte Alternative „Schwarz-Grün“ längst aufgegeben. Die Grünen professionalisieren ihre Parteistrukturen. Und Hamburgs Gazetten rätseln laut, ob Krista Sager, derzeit Bundesparteisprecherin der Grünen, erneut als Spitzenkandidatin antritt.
Vieles deutet auf ein Ja der grünen Vorzeigepolitikerin. Immerhin hat sie in den letzten Monaten das Hamburger Terrain sorgsam erkundet: Mit großen Widerständen innerhalb der Partei muß sie nicht rechnen, die Bereitschaft zur Spitzenkandidatur wäre ein Selbstläufer. Allerorten werden der potentiellen Rückkehrerin freundliche PR-Teppiche ausgerollt.
Noch aber zögert Krista Sager: Zum einen, weil ihr inzwischen auch von innerparteilichen Gegnern in Bonn bedeutet wird, man brauche sie als Integrationskraft an der Parteispitze. Vor allem aber, weil sie nach einem Wahlsieg nicht als Oppositionsführerin, sondern als Mitglied einer Reformregierung antreten möchte. Ihr Hauptproblem: Ist das angesichts des Zustands der Hamburger SPD und ihres Ersten Bürgermeisters überhaupt eine wünschenswerte, geschweige denn realistische Perspektive?
Spätestens im November wird sie die Antwort geben – dann nämlich muß sie erklären, ob sie in Bonn erneut für den Job der Bundessprecherin kandidiert. Florian Marten
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