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■ KommentarStörfeuer

Die Straßenbahngegner in Baubehörde und Verkehrsunternehmen werden nervös. Das ist ein gutes Zeichen: Die Stadtbahn ist offenkundig massiv im Kommen. Noch vor der Sommerpause wird der Senat aller Voraussicht nach grünes Licht für den Aufbau eines modernen Stadtschnellbahnnetzes geben.

Nervosität macht unseriös: Die Zahlenspiele der HHA zum Kaputtrechnen der Straßenbahn sind ebenso falsch wie durchsichtig. Wenn Hamburgs öffentlicher Nahverkehr in den nächsten Jahren überhaupt in erheblichem Umfang neue Fahrgäste gewinnen soll, dann geht das nur mit Stadtbahn und City-Bahn, ergänzt durch Quartiersbuslinien. Das Busnetz ist schon heute in Teilbereichen unrettbar überlastet (Linien 102, 108).

Eine Fahrgastzahlen steigernde Stadtbahn aber, das zeigen jüngste Erfahrungen aus dem Ruhrgebiet, aus Bielefeld und Mannheim, senkt sogar die ÖPNV-Kosten. In Essen brachte die Stadtbahn Zuwächse von bis zu 90 Prozent gegenüber dem Bus – der Kostenvorteil für Stadtbahnen beginnt in der Regel bereits bei 20 bis 30 Prozent mehr Passagieren.

Noch entscheidender ist freilich etwas ganz anderes: Damit Hamburg auch in Zukunft seinen ÖPNV bezahlen kann, müssen die Kosten runter. Hamburgs derzeitige Anbieter Bundesbahn und HHA produzieren ihren Verkehr allerdings viel zu teuer. Die Bahn wegen ihrer maroden ausgelutschten Technik und falscher Abrechnungsmethoden, die HHA wegen ihrer aufgeblähten Verwaltungspitze.

Die Stadtbahn bietet somit gleich eine doppelte Chance: Sie kann das bessere Verkehrsmittel und das bessere Verkehrsunternehmen sein. Florian Marten

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