■ Kommentar: Turbulenzen
Die negativen Bilanzen der Berlin-Brandenburg Flughafen- Holding (BBF) sind das Ergebnis falscher Geschäftspolitik samt einer Portion Wahnvorstellung, die von den Luftkreuz-Drogen der Großen Koalition herrührt. Schlecht gewirtschaftet haben die Flug-Bosse nicht nur beim Grundstücksdeal, als sie sich auf unbrauchbaren Äckern Landebahnen erträumten.
In Turbulenzen geriet die BBF-Geschäftsleitung auch mit den Verlusten auf den Flughäfen Tempelhof und Schönefeld. Bei soviel roten Zahlen, werden sich da einige in der Vorstandsetage gesagt haben, macht es auch nichts, ein paar Pfunde abzuzocken. Denn wer verzichtet schon gerne auf 600.000 Mark Jahresgehalt?
Weit schlimmer aber ist, daß die BBF gemeinsam mit dem Senat noch immer an einem „Luftkreuz“ über dem Berliner Himmel festhält und mit drei offenen Airports hantiert. Obwohl klar ist, daß die Konkurrenzflughäfen längst Dresden, Leipzig oder Hannover heißen, setzt man in der Stadt auf Konzentration und Wachstum – ganz zu schweigen von der zeitlich und ökologisch unsinnigen Variante, mit dem Jet kurze Stecken zu fliegen.
Um nicht völlig abzustürzen, bleibt der BBF nur der Rettungsfallschirm der sofortigen Schließung von Tempelhof und Tegel. Sie sollte dem Kerosin-Staatssekretär Ingo Schmitt (Verkehrsverwaltung) nicht glauben, daß sich ein zweiter Regierungsflugplatz lohnt. Die Zukunft in der Luft liegt auf der Schiene und nicht dort, wo der Freiheit Grenzen aufgezeigt werden müssen. Rolf Lautenschläger
Siehe Bericht Seite 34
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