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■ KommentarIn die Lücke

Das war jetzt schlau von Markus Wegner. Zum Ende der Hamburger Frühjahrsferien – im kleinen Medienloch – präsentiert er ausführliche formale Überlegungen zur Reform der hamburgischen Verfassung. Mit dem, was er so sagt, dürfte ihm eine Fußnote in der künftigen politischen Geschichtsschreibung der Freien und Hansestadt sicher sein: Der Mann hat was in Bewegung gebracht.

Noch viel schlauer war Wegners Initiative im Zusammenhang innerparteilicher Auseinandersetzungen. Man hört nicht sonderlich viel von seinen Fraktionskollegen, die doch angetreten waren, alles besser zu machen. Nur Wegner wird gelegentlich diesem selbstgesetzen Anspruch gerecht – wenn es um sein Spezialthema geht.

Das dürfte ihm einen Kompetenz-Vorsprung für die nächste Statt-Mitgliederversammlung verschaffen. Die ist am Montag – die innerparteilichen Messer sind wieder mal aufs Schärfste gewetzt. Diesmal verläuft die Kampflinie genau zwischen der Parteibasis (wenn dieses Wort für die paar Leute mißbraucht werden darf) und der Bürgerschaftsfraktion.

Dem Vernehmen nach hat sich im Landesverband erhebliche Kritik an der Fraktion angesammelt, weil letztere Wegner Ende des vorigen Jahres um den Vorsitz brachte. Daß der Parteigründer durch etliche arrogante Solonummern heftig zur Abwahl beitrug, ist in Vergessenheit geraten.

Doch der Deja-vu-Effekt ist nah: Spätestens am Montagabend dürfte sich Wegner wieder als Wotan Wahnwitz des hamburgischen Parteiensystems gerieren. Spätestens ab Montagabend wird keiner mehr an Politikreform denken, wenn er Statt Partei hört. Jürgen Oetting

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