piwik no script img

■ KommentarTrauerspiel im Radio

Am Montag ging ein Aufschrei durch Berlin. Der SFB will sich nicht vom ARD-Vorsitzenden Udo Reiter meucheln lassen, in dessen „ARD Berlin“ er keinen Platz mehr hätte. In der gleichen Woche führt der Sender vor: Er will sich lieber selbst umbringen. Der SFB hat die Hörfunkkooperation mit dem ORB de facto gekippt. Dabei wäre die Kooperation ein Konzept, das für einen starken öffentlichen Rundfunk steht. Doch der ganze Sender scheint von einer Art Todessehnsucht befallen.

Die Mitarbeiter: Die Macher des Kulturprogramms SFB3 haben sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, ihre eigenen Arbeitsplätze zu erhalten, wenn auch in einem gewandelten Programmangebot. Die Geschäftsleitung: Die Direktoren des Senders haben es nicht verstanden, ihr Kooperationskonzept zu vermitteln. Die Gremien: Der Verwaltungsrat hat aus Egoismus und mit politischem Einfluß die Kooperation gekippt.

Verantwortlich aber ist Intendant Günther von Lojewski. Eigentlich kann er dem Sender nur noch einen Dienst erweisen: Er kann gehen. Doch wer käme dann? Die CDU bringt offenbar Regierungssprecher Michael-Andreas Butz in Stellung. Aber Berlins Medienbeauftragter Butz steht für Reiter und damit für die SFB-Abwicklung. Der SFB aber hat nur in schneller Kooperation mit dem ORB eine Überlebenschance. Lutz Meier

Siehe Bericht Seit 18

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen