Kommentar: Stümperhaft
■ Informationschaos im Häfenressort
Da rollen gefährliche Atomtransporte aus norddeutschen Kraftwerken seit 1989 regelmäßig durch dichtbesiedeltes Gebiet – und die Verwaltung kann noch nicht einmal aus ihren Akten zusammensuchen, wieviele und ob überhaupt Züge fuhren. Eine Vertuschungsaktion und geplantes Lügenmanöver? Gehen wir mal davon aus, daß die Antwort aus dem SPD-geführten Häfenressort der Wahrheit entspricht. Und dann heißt das: Was hier geschehen ist, war schlichtweg Schlamperei. Eine „Panne“registriert nämlich der peinlich berührte Abteilungsleiter im Häfenressort und entschuldigt das Versehen damit, daß sich möglicherweise „Interpretationsfehler, als die Daten zusammengetragen wurden“eingeschlichen haben.
Ja, um Himmels oder sonstwessen Willen? Was ist denn in der Verwaltung los, daß solch stümperhafte Auskünfte zustande kommen? Regelmäßige Berichte über Gefahrentransporte durch bremisches Stadtgebiet werden hier offenbar nicht geführt – und den Parteien dann logischerweise auch nicht zur politischen Meinungsbildung in die Hände gegeben. Da müssen mal wieder die Grünen kommen, die Finger auf die wunden Punkte legen und Druck machen. Daß Häfensenator Beckmeyer seinem Verwaltungsapparat nicht Feuer unter dem Hintern macht - wir erinnern uns an die gefaßten SPD-Parteitagsbeschlüsse zur Atompolitik: Das ist der eigentliche Skandal. Katja Ubben
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