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KommentarWettbewerb ade

■ Bremen fällt auf Siemens-Taktik rein

Wenn in Bremen die Rede von der Firma Siemens ist, fällt auch schnell das Wort vom Monopolisten. Egal, ob es sich dabei um den neuen Großrechner für die Bremer Polizei, um ein paar hunderttausend Telefone für die Bremer Verwaltung oder fast alle Ampeln an der Weser handelt. Tatsache ist, daß der Konzern mit geschickten Angeboten eine Basis geschaffen hat, die jetzt Vorteile bei öffentlichen Aufträgen einbringt. So müssen sich andere Firmen an die Siemens-Grundausstattung anpassen. Das verursacht Mehrkosten, Siemens kann unterbieten. Irgendwann gibt es kaum noch Konkurrenten und Bremen zahlt drauf, da Siemens die Preise diktiert.

Allerdings kann man dem Konzern keinen Vorwurf machen – eher für gute Firmentaktik gratulieren. Was in Bremen mal wieder mißachtet wurde, sind einfachste Wettbewerbsregeln. Schon vor Jahren hätte man erkennen müssen, wohin Siemens steuert – wie in Hamburg oder München. Dem Monopolkurs hätte der Vergabeausschuß oder die Baubehörde dann einen Riegel vorschieben können. Öffentliche Aufträge lassen sich auch so formulieren, daß Anpassungskosten bei der Auftragsvergabe nicht berücksichtigt werden. Stattdessen wird der heilige Großarbeitgeber Siemens protegiert und die Damen und Herren Politiker verstecken sich hinter den Vergaberichtlinien. Das ist zu einfach, denn auch andere Produzenten schaffen Jobs. Und Wettbewerb spart Kosten. Jens Tittmann

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