piwik no script img

KommentarWeser Report privat

■ Böses über Geschäftspartner gedruckt

„Lynn und ihre Kolleginnen posierten als Bordellmädchen“, „Singender Starkoch Ringwaldo verwöhnt Promis“, „Bernd Neumann kann wieder lachen“, auf solche Nachrichten aus „Bremen Privat“ werden wir offenbar demnächst verzichten müssen.

Seit den Tagen des Weser-Report-Chefredakteurs Rainer Pfeiffer hat es verschiedene Anläufe gegeben, mit dem alten Schmuddel-Image aufzuräumen. Das ist bisher nur teilweise gelungen, ein kostenlos verbreitetes Anzeigenblatt muß eben auch dann große Schlagzeilen machen, wenn es keine Nachricht dahinter gibt. Und mit der CDU verbindet den Weser-Report-Besitzer K.P.Schulenberg so viel (rein privat), daß man die parteipolitisch schlichte Ausrichtung des Blattes kaum dem Chefredakteur anlasten kann.

Dem neuen Chef Axel Schuller wäre mehr Erfolg zu wünschen bei dem Versuch, dem Blatt journalistisch aufzuhelfen. Hatte der langjährige Sport-Redakteur (ausgerechnet der) sich getraut, im Vertrauen auf den versprochenen neuen Stil, Böses über einen Geschäftspartner von KPS ohne obersten Segen zu schreiben? (Immerhin hatte der Konzertveranstalter das Stadion für das Stones-Konzert umsonst von Werder bekommen.) Sich von dem Sport-Redakteur mit besten Insider-Kontakten ausgerechnet nach drei Sätzen über Abfindungs-Summen im Maggath-Vertrag zu trennen, wäre ein zwiespältiges Signal des Neuanfangs. Klaus Wolschner

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen