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KommentarFrivoler Vorschlag

■ Warum die Handelskammer mit ihrer Verkehrspolitik auf dem Holzweg ist

Die Handelskammer Hamburg hat sich mit ihrem verkehrspolitischen Konzept direkt in die Steinzeit begeben. Nach der Maxime „Verkehr muß erwünscht sein!“ wurden vielleicht noch in den 60er Jahren Städte gebaut, heute ist diese Position so phantasielos wie menschenfeindlich und frivol.

Wie der laute, stinkende, klimaschädliche und ressourcenvergeudende Kraftfahrzeugverkehr verringert werden könnte, ist für die Kammer kein Thema. Nicht nur daß sie sich weigert, etwas gegen die Verkehrslawine zu unternehmen – sie beschleunigt sie mit Lust. Denn wer neue Straßen baut, verbessert die Wettbewerbsposition des Autos gegenüber anderen Verkehrsträgern und erzeugt auf diese Weise mehr Verkehr. Wird daher das von der Kammer verlangte Konzept verwirklicht, wird sich auch ihre 30-Prozent-Zuwachs-Prognose bewahrheiten.

Aber nur dann. Daß anderes denkbar ist, zeigt ein Szenario des Senats: Indem Berufs- und Freizeitverkehr auf öffentliche Verkehrsmittel verlagert werden, könnte der Straßenverkehr bis 2010 um drei Prozent verringert werden, heißt es da.

Die Spielräume in dieser Richtung sind groß. Der HVV könnte die Takte verkürzen und häufiger nachts fahren; es könnten Radspuren auf die Autofahrbahnen gemalt und es könnte selbst im Güterverkehr über neue Transportsysteme nachgedacht werden, was im übrigen bereits geschieht. Das setzt allerdings den Willen voraus, an einer als problematisch erkannten Entwicklung etwas zu ändern. Doch diese Einsicht ist bei der Handelskammer wohl nicht zu erwarten. Gernot Knödler

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