Kommentar: Warum nicht 50.000?
■ Senator blamiert sich bei großen Zahlen
Nichts wäscht weißer als Dash, das muß einfach nur oft genug gesagt werden. Nach dieser Devise verfährt der für Bremens Arbeitsmarktpolitik verantwortlicher Senator Uwe Beckmeyer. Vor wenigen Tagen hat der Wissenschaftler Heiner Heser bei einem Forum im DGB-Haus die ernüchternden Ergebnisse seiner Analysen dargestellt: Während die Zielzahlen des Sanierungsprogramms vorsehen, daß das Wirtschaftswachstum eine Zunahme der Bevölkerung und eine Abnahme der Arbeitslosigkeit mit sich bringen, gibt es in der Realität ein bescheidenes Wirtschaftswachstum (nicht über dem Trend des umliegenden Landes Niedersachsen!), aber das geht einher mit einer geringfügigen Abnahme der Bevölkerung und einer Abnahme der Zahl der Erwerbstätigen. Die Detail-Berechnungen von Heseler waren neu, der Trend bekannt.
Sie stehen in direktem Gegensatz zu jener Modellrechnung des Finanzsenators aus dem Jahre 1996, die darstellte, daß ein Zuwachs von 55.000 Einwohnern und 40.000 Arbeitsplätzen bis zum Jahre 2007 wünschenswert sei, aber für die Sanierung der Staatsfinanzen nicht ausreichen würde.
Der Finanzsenator, der etwas von der Problem versteht, redet seit über einem Jahr nicht mehr von der unglücklichen Modellrechnung. Das hindert aber einen Bremer Arbeitssenator nicht, auf die 40.000 einfach noch einmal 10.000 draufzuschlagen. Klaus Wolschner
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