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■ Warum der norddeutsche Konsensgipfel das falsche Signal auf Grün stellte

Das wäre doch nicht nötig gewesen. Das politische Einverständnis der norddeutschen Regierungschefs, die Signale für neue Atomtransporte auf Grün zu stellen, war nicht erforderlich. Es sei denn, sie haben dafür beim Lübecker Konsensgipfel von der Atomwirtschaft eine adäquate Gegenleistung erhalten. Und das können nur verbindliche Zusagen über Restlaufzeiten für ein oder zwei Atommeiler im Norden sein. Dafür aber gibt es kein Indiz.

Sicherlich, über kurz oder lang werden wieder Brennelement- und Castor-Transporte über norddeutsche Bahnstrecken und auch quer durch Hamburg rollen, wenn denn die Sicherheit der Behälter irgendwann amtlich und höchstrichterlich festgestellt worden ist. Denn der deutsche Atommüll aus dem französischen La Hague und aus dem britischen Sellafield wird zurückgenommen werden müssen. Das mag vielen nicht passen, wird aber kaum zu verhindern zu sein.

Transporte in eine Wiederaufarbeitungsanlage aber sind etwas völlig anderes. Sie entsorgen – wie fragwürdig auch immer – nichts, sondern halten den Plutoniumkreislauf in Schwung und Reaktoren am Netz.

Ohne die Möglichkeit, verbrauchte Brennelemente fortzuschaffen, müßte das AKW Stade etwa in einem Jahr wegen Überfüllung geschlossen werden: Auf diese einfache, billige und elegante Form des Ausstiegs zu verzichten, ist eine einseitige Vorleistung der Politik an die Atomindustrie.

Das ist zwar so ungewöhnlich nicht, aber auch kein Einstieg in die politische Klugheit.

Sven-Michael Veit

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