Kommentar: Verlängertes Sterben
■ Warum die Einigung mit Südkorea den deutschen Werften nicht viel hilft
Es wird nicht alles besser und auch nur wenig anders. Die Werften an der Küste werden auch künftig ihre Probleme haben, mit den Asiaten mitzuhalten. Die Einigung der EU mit Südkorea gönnt den deutschen Werften nur eine neue Frist.
In den vergangenen Jahren hatten die norddeutschen Werften den Handelsschiffbau schon abgehakt und sich Nischen gesucht: Luxusliner, U-Boote – nur damit lässt sich noch Geld verdienen. Die Handelsschifffahrt dagegen ist längst an die Asiaten verloren. Containerschiffe zu bauen – das lohnt sich nur noch als steuerliche Abschreibungsobjekte für wohlhabende Privatanleger. Der Wettbewerbsvorsprung der Koreaner ist inzwischen so groß, den holen die Europäer nicht mehr ein. Das Werftensterben an der Küste ist nur aufgeschoben.
Peter Ahrens
Bericht auf Seite 22
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen