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KommentarMieser Job

■ PolizistIn zu sein, wird auch unter Schwarz-Schill kein Spaß werden

Die Hamburger PolizistInnen waren 1998 frustriert, unzufrieden und überlastet, sie sind es 2001, und sie werden es auch bei der nächsten Umfrage der Polizeigewerkschaft 2004 sein. Wer im Polizeiapparat glaubt, mit Schwarz-Schill würden sich die Arbeitsbedingungen der Hamburger OrdnungshüterInnen bessern, wird sich noch wundern.

Die Polizei als Allheilmittel – so stellt sich der Rechtssenat die Konfliktbewältigung großstädtischer Probleme vor. Im Wahlkampf und in den Koalitionsverhandlungen hat er das Bild einer Polizei genährt, die überall und stante pede zur Stelle zu sein hat, die das Drogenproblem ebenso beseitigt wie die Jugendkriminalität. Das hat gerade bei Schill-WählerInnen, aber nicht nur bei denen, die Erwartungen geweckt, in sämtlichen Streitfällen ausschließlich auf die Männer und Frauen in Uniform zu setzen zu können. Falschparken, Nachbarschaftszwist, Beleidigungen – die Polizei muss her. Formen ziviler Lösungen kommen gar nicht mehr in Frage.

Für die BeamtInnen heißt das: Noch mehr Arbeit, noch öfter Ausrücken, noch mehr Schreibkram und Protokolle, Überlas-tung. Ein paar von ihnen werden sich möglicherweise legitimiert fühlen, mit der vermeintlichen Unterstützung der Politik im Rücken und ohne das Kontrollinstrument der Polizeikommission ihren Frust abzulassen, auch an Menschen. Das fällt nicht schwer vorauszusehen. Die Anti-Polizei-Stimmung bei vielen BürgerInnen wird das eher verstärken. Triste Aussichten. Der Job der PolizistIn bleibt auch unter einem Innensenator Schill ein mieser Job.

Peter Ahrens

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