Kommentar zur Bahnhofs-Finanzlücke: Geschenk zum Abschied
Mit seinem neuerlichen Millionen-Flop schießt Freytag sich in der Senatsriege endgültig in den engen Kreis der Favoriten für eine baldige Ablösung.
W o Michael Freytag ist, geht etwas schief. Dass der CDU-Chef als Finanzsenator und Nordbank-Aufsichtsrat die Krise des halbstaatlichen Kreditinstituts schlicht verschlief, ist hinlänglich bekannt. Nun holen den Mann, der ständig so gute Laune verströmt, dass man ihn auf keine Beerdigung mitnehmen mag, die Schatten seiner Amtszeit als Stadtentwicklungssenator ein. Fehlerhafte Kostenplanungen und mangelnde Kontrolle wirft ihm seine Kollegin Anja Hajduk durch die Blume vor. Das Resultat: Wieder sind Millionen futsch, auch wenn die Beträge im Vergleich zu Nordbank-Crash und Elbphilharmonie-Desaster fast als Peanuts bezeichnet werden müssen.
Freytag, dem selbst Parteifreunde im Finanzbereich allenfalls ein "profundes Halbwissen" konstatieren, ist in den Niederungen kleinteiliger Budget-Aufsicht nicht zu Hause. "Freytag ist gut, Kontrolle besser", heißt ein geflügeltes Wort, das in Teilen der CDU kursiert. Mit seinem neuerlichen Millionen-Flop schießt Freytag sich in der Senatsriege endgültig in den engen Kreis der Favoriten für eine baldige Ablösung. Die Frage lautet nur noch: Freytag oder die glücklose Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach - wer verfügt über das kürzere Haltbarkeitsdatum? Das Bergedorfer Finanzchaos - es könnte das Abschiedsgeschenk von Michael Freytag gewesen sein.
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