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Kommentar zum neuen FahrradbeauftragtenNoch lange keine Fahrradstadt

Kommentar von Kristina Pezzei

Ein Radbeauftragter allein kann keinen Mentalitätswandel herbeiführen.

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8 Kommentare

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  • G
    Gerhard

    Als Fußgänger, Vielradler und Autofahrer habe ich zu allem folgendes zu sagen:

    1. Zum Fahrunterricht für Auto/Motorrad/Roller/LKW sollten einige Stunden begleitetes und kommentiertes Radeln in der Stadt gehören,damit alle, die einmal ein Kraftfahrzeug bewegen, die "andere Seite" kennenlernen.

    2. Sehr viele Menschen gucken die Tagesschau oder Tagesthemen im TV. Statt blödsinniger Werbung könnte man am besten zwischen den Meldungen und dem Wetterbericht die wichtigsten Verkehrstipps ausstrahlen, wie "Als Autofahrer beim Abbiegen auf Radler achten" ... "Als Radler in der City mit Licht fahren und sich an die Regeln halten" ... "Als Autofahrer den Blinker benutzen" usw. usw. , alles mit passenden und deutlichen Filmen (am besten auch mit Unfällen, dann sehen auch BILD-Leser hin) und Erläuterungen (die eigentlich jeder weiß und kennt - und die gleichzeitig von vielen Ignoranten ignoriert werden).

     

    Liebe Radler:

    Ich radle selbst gerne und viel. Wie wollen wir als Verkehrsteilnehmer ernst genommen werden, wenn so viele Holzköpfe auf dem Rad rote Ampeln ignorieren, im Dunkeln unbeleuchtet herumdüsen und sich wie "Rebellen" benehmen? Das funktioniert doch nicht!

     

    Liebe Autofahrer:

    Ich bin selbst immer wieder gezwungenermaßen mit dem PKW unterwegs (würde ihn aus Umweltgründen gerne stehen lassen können). Wenn wir mit dem Auto rechts abbiegen, hat der geradeaus fahrende Radler Vorfahrt, PUNKT. Wenn Euch das nicht kümmert, gefährdet Ihr nicht nur den Lack Eures Fahrzeugs, sondern das Leben des Radlers. Stellt Euch am Steuer einfach einmal vor, aus jeder Parkbucht, aus jeder Grundtückseinfahrt, aus jeder Einmündung, aus jeder Seitenstraße könnte jederzeit und ohne auf den Verkehr zu achten ein Kampfpanzer gefahren kommen, der sich für Euch und Euer Auto überhaupt nicht interessiert und dann einfach im Weg steht, dass Ihr dagegenprallt oder Euch plattfährt und Euer Leben beendet. Toll, was? Genauso geht es dem Radler auf dem Weg durch eine Stadt - und die Panzer seid IHR.

     

    Servus

    Gerhard

  • F
    fritz

    urban legends

    gegen pflaster helfen federgabeln nicht und gefederte sattelstützen erst recht nicht sondern ballonreifen. diese mindern überdies den rollwiderstand auf glatter straße.

    mehr sicherheit als auf gehwegsradwegen hat der radler wenn er auf der fahrbahn fährt, egal ob auf radfahrstreifen oder nicht.

  • S
    smurf

    öööhm, sorry, ich fahre selbst sehr viel rad, bin allerdings auch mit dem auto in der stadt unterwegs. aus beiden perspektiven betrachtet: radfahrer sterben weil ihnen der selbsterhaltungstrieb fehlt.

     

    rote ampeln... scheiss egal,

    rechtsfahrgebot... scheiss egal,

    vorfahrtsregeln, licht, geeignete bekleidung, buergersteige usw. alles scheiss egal.

     

    manchmal wird man sogar dumm angemacht wenn man an ner roten ampel wartet und damit den geistigen tieffliegern im weg steht. ausbau der radwege etc. ist begruessenswert, allerdings wenn man nicht mal in der lage ist die simpelsten verkehrsregeln zu vermitteln wird das an der unfallstatistik nicht viel aendern.

  • RR
    rudi radel

    Selber Vielradler stimme ich in den meisten Belangen zu; doch muß auch deutlich gesagt werden: das Benehmen vieler Radler ist ausgesprochen beschissen, voller Rechthaberei und Aggressivität.

    Es stimmt: die Wege unter aller Sau im Großen und Ganzen, kein Netz, plötliches Ende des Radweges, meist da, wo er wirklich nötig wäre.

    Aber helfen würde MEHR FREUNDLICHKEIT! Ich nehme Blickkontakt mit den Autofahrern auf, winke sie durch und versuche mich an alle Regeln zu halten, allein, um schon keine aggresiven Vorurteile aufkommen zu lassen. Ich bin damit bisher gut gefahren, ca 200 - 300 km im Monat, überall in Berlin. Die größte Gefährdung geht noch immer von den Kollegen auf dem Rad aus - was ich da an Rücksichtslosigkeit erlebt habe, besonders auf den Bürgersteigen, toppt alles!

    Bei dem Scheißkopfsteinpflaster sicher auf den Steig - aber dann doch nicht seine Wut an den Fußgängern etc. auslassen.

    Ei cooler Engländer riet mir einmal angesichts zugeparten Radweges: Wennste im Gebirge läufst, regste Dich dann auch auf über Steine im Weg? Betrachte es als Herausforderung und vergiß Dein Germanisches Rechthaber-Gen!!! Seitdem ärgern mit zugeparkte Wege nicht mehr.....

  • J
    Jay

    Richtig, für eine bessere Akzeptanz bedarf es eines Sinneswandels. Und den erzeugt man in Deutschland leider nur über den Geldbeutel der Menschen, die Regeln und Gesetze wie selbstverständlich missachten. Die Deutschen sind da reichlich asozial veranlagt.

    Seit Jahren ist es bei Strafe verboten, während der Fahrt mit dem Handy am Ohr zu telefonieren. Dazu bedurfte es eines Gesetzes bzw. einer Regel in der StVo, weil den Menschen so etwas hier nicht von selbst einleuchtet. Allein, es interessiert niemanden. Jeden Tag sehe ich Dutzende, die sich so fehlverhalten und damit andere gefährden. Und wenn man sie darauf hinweist, bekommt man Gewalt angedroht.

    Ähnlich verhält es sich mit Autofahrern, die Radfahrer- und -wege nicht beachten.

    Härtere und teure Strafen für solche Danebenbenehmer! Es muss richtig wehtun in der Geldbörse, sonst lernt der Ass nichts.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Viele Radfahrer könnten selbst auf ihre Existenz aufmerksam machen, indem sie zum Beispiel abends Licht anschalten. Die bessere Einhaltung der Verkehrsregeln kann man nicht nur bei den Autofahrern einfordern, auch Radfahrer könnten Rot als Signal erkennen und Fußgänger als schwächere Verkehrsteilnehmer respektieren.

  • N
    Naturfreund57

    Gegen Kopfsteinpflaster kann man sehr wohl etwas tun.

     

    Entweder Fahrräder mit einer Federgabel benutzen bzw. gefederte Sattelstützen oder von Seiten der Kommune die Straße nur teilweise mit Asphalt versiegeln - asphaltierte Radstreifen bauen.

    Noch besser - auf den oft breiten Fußwegen Radfahrwege anlegen -aber keinesfalls "Gemeinsame® Fuß-und Radweg"-schilder aufstellen.

  • A
    Ashton

    Wohl wahr, wohl wahr.

    Ein weiteres Hindernis in Berlin dürften die unendlich vielen Kopfsteinpflasterstraßen sein. Klar, dass dort jeder auf dem Bürgersteig fährt, die meisten bekommen von dem Geruckel Probleme mit dem Magen (und kotzen dann möglicherweise in der Gegend rum, igitt...).

    Und das ist sicher auch nicht das Gelbe vom Ei.

    Nur leider ist Kopfsteinpflaster (unversiegelt) ökologisch gesehen der ideale Straßenbelag.

    Was tun?