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Kommentar zu WowereitDer Schmied einer linken Mehrheit

Kommentar von Sebastian Heiser

Wenn die SPD nach der verlorenen Bundestagswahl einen Neuanfang mit einem sozialeren Profil starten will - Klaus Wowereit könnte diesen Kurs verkörpern.

J etzt ist es raus: Klaus Wowereit plant den Sprung in die Bundespolitik. Michael Müller, der Landes- und Fraktionsvorsitzende der SPD, hat es in einem Interview unmissverständlich ausgesprochen. Und tatsächlich sind Wowereits Chancen auf die Kanzlerkandidatur in vier Jahren gar nicht so schlecht.

Zuerst muss die SPD am 27. September die Bundestagswahl verlieren. Darauf deutet derzeit vieles hin. Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hätte dann auf jeden Fall nicht mehr viel zu melden. Anschließend muss in der SPD eine Debatte um die Ausrichtung der Sozialdemokraten beginnen. Die Parteilinken, die von Gerhard Schröder und seiner Agenda-Politik gequält wurden, müssen dabei eine Rückkehr zu einer sozialeren Politik verlangen und durchsetzen.

Wowereit soll wichtig werden

Die Berliner SPD reklamiert für den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit eine führende Rolle in der Bundespolitik. Wowereit gehöre zu den Politikern, "die in der ersten Liga mitspielen", sagte der Vorsitzende der Landes-SPD und der Fraktion im Abgeordnetenhaus, Michael Müller, in einem Interview mit dem . Auf die Frage, ob Wowereit die SPD in den Bundestagswahlkampf 2013 führen könne, sagte Müller: "Eine eigene starke Basis und gewonnene Landtagswahlen sind eine gute Voraussetzung, um auf Bundesebene eine wichtige Rolle zu spielen." Zunächst gehe es jedoch um die Bundestagswahl in diesem Herbst und um den Erfolg von Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat.

Klaus Wowereit könnte diesen neuen Kurs verkörpern. Er ist als Linksausleger der SPD profiliert, bei der Bevölkerung beliebt und an der Spitze einer Landesregierung bewährt. Er könnte also in der Bundespartei eine zentrale Rolle übernehmen - zum Beispiel als Vorsitzender.

Und 2013 würde er dann seine Partei in die Bundestagswahl führen, um Angela Merkel als Kanzlerin abzulösen. Wowereit müsste dazu die Linkspartei in die Regierung einbinden - dass er das kann, hat er in Berlin schon gezeigt. Er wäre der richtige Mann, um auch im Bundestag aus der bereits jetzt bestehenden linken Mehrheit unter den Abgeordneten auch eine linke Regierungskoalition zu schmieden.

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