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Barbara Dribbusch
Kommentar von Barbara Dribbusch

Frauen werden schon im Lehrlingsalter davon abgehalten, als ernsthafte Konkurrentinnen Männern später die gut bezahlten Jobs wegzunehmen.

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Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).
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9 Kommentare

 / 
  • A
    Apollo

    @ Fabian Schaper:

    Das kann ich Dir erklären.

    Das Patriarchat drängt mit seinen geheimen Mechanismen („geheim“ kommt immer gut, wir denken an die geheimen Opferrituale der Juden) die Frauen in die Frauenberufe, um sie dort schlecht zu bezahlen.

    Und ich bitte Dich, das so weiterzusagen.

    .

    Nie, wirklich nie sollten wir auch nur auf die Idee kommen, dass die Löhne im freien Markt Knappheitslöhne sind. Und wenn mit jedem neuen Jahrgang die Hälfte der Superalphapowergirlies die extrem originelle Idee hat, Friseurin oder Floristin zu werden, dann herrscht in diesen beiden Berufen eben keine Knappheit. Oder anders gesagt:

    Auf dem Arbeitsmarkt gibt es ein Überangebot an Friseurinnen und Floristinnen, weshalb deren Arbeitskraft naturgemäß billig zu haben ist.

  • U
    UweRietmöller

    Muss das sein?

     

    „So zeigt sich beispielsweise inzwischen im Finanzsektor, dass Frauen mit Geld besser umgehen können als Männer“

    Warum müssen wir so was lesen?

    Die feministische „Wissenschaft“ hat tausendfach „bewiesen“, dass Frauen auf ALLEN Gebieten besser sind, ALLES besser können und ALLES besser machen.

    Was soll die Beschränkung auf den Finanzsektor?

    Will die Autorin etwa den Eindruck erwecken, es gäbe einen Bereich, in dem die Frauen nicht besser sind?

    Das wäre ein Skandal!

  • FS
    Fabian Schaper

    Die Fragen die sich Einem bei der Vorstellung der Studie stellen sind doch nicht, ob Frauen in sog. "Frauebberufen" weniger als Männer in sog. "Männerberufen" verdienenen.

    Viel interessanter erscheint mir die Frage: Wer sind denn die Arbeitgeber(innen) von den Frauen in Frauenberufen? Beuten da etwa Frauen Frauen aus? Und was verdient der männliche Friseulehrling im Vergleich zu seiner weiblichen Kollegin? Wird vielleicht der Mann im sog. Frauebberuf noch viel stärker benachteiligt bzw. bei Frauen in sog. Männerberufen im umgekehrten Sinne?!

    Die Vermutung einer strukturellen besseren Vergütung von Männern in sog. Männerberufen durch ein organisiertes Patriarchat erscheint mir doch etwas zweifelhaft..... und die Tatsache, dass es in manchen Ausbildungszweigen höhere Vergütungen gibt als in anderen ist wohl bedauerlich aber wohl nicht zu ändern.....

  • S
    Sonnenschein

    Und Schuld sind die pösen,pösen Männer. Das machen die absichtlich, um die Konkurrenz zu verdrängen.

    Hören Sie doch auf! Wo bilden die Mädchen denn ihre Meinungen? Unter Frauen!

    Da kann ich meiner Tochter doch 100 Mal sagen, Sie soll was technisches studieren. "Als Techniker mit gutem Englisch kommst Du überall in der Welt unter." sag ich ihr immer. Wenn aber Arzthelferin gerade in ist, oder irgendwelche Grafikerinnen und Werbeassistentinnen die Medien und Damenkränzchen bevölkern, kann ich mir einen Wolf reden.

    Bei meiner Schwester hab ich es vor Jahren versucht. Sie hat ein 1,x Abi und versauert jetzt nach einer Lehre als Versicherungsfachfrau mit mickrigem Gehalt in einem Nest wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Und beschwert sich bei mir über ihre Sch...-Arbeit. Na Danke!

    Bringen Sie Ihren Artikel doch in der LISA, oder INTOUCH, BRAVO oder BILD für die Frau an. Aber wollen wir wetten.. die FRAUEN in der Redaktion werden das wohl als "nicht fraugerecht" ablehnen.

  • M
    moritz22

    Ihren Gedankengängen kann ich nicht ganz folgen. "Frauen werden schon im Lehrlingsalter davon abgehalten, Männern die gut bezahlten Jobs wegzunehmen"?? Von wem denn??? Ich habe nicht den Eindruck, dass Mädchen in den Schulen dazu gedrängt werden, Friseurin, Bürokauffrau oder Krankenschwester zu werden.

    Meines Erachtens hat dies viel mit der sozialen Schicht zu tun, aus der eine junge Frau kommt. Je besser die Bildung in der Familie ist, desto selbstverständlicher ist die gute Ausbildung oder das Studium. Genau dort muß der Hebel angesetzt werden, wenn man etwas verändern will.

  • M
    Makeze

    Ist denn die Schlussfolgerung dass alle Berufe gleich für Männer und Frauen geeignet sind?

    Weil ich gerade Frauenfussball geschaut habe, und es kam mir so vor, als ob der Ball schwerer und das Spielfeld Größer war, und sie schienen in einer art durchsichtigen viskosen Flüssigkeit zu spielen.

    Wobei ich mir vorstellen kann, dass die erste Formel 1-Fahrerin für viele Kerle ein wahnsinniger Antörn währe...

  • A
    anke

    Vielleicht war das ja ein Klischee. Bisher hatte ich große Stücke auf Frau Dribbusch und ihre Texte gehalten. Was sie von sich gibt, so fand ich, hat Hand und Fuß. Meinetwegen auch Kopf und Bauch. Heute allerdings finde ich, dass ihre Pointe ein wenig – sagen wir: unvermittelt kommt. So, als hätte durch ihre Feder (Tastatur) eine andere gesprochen. Eine, die irgendwie nur Bauch ist. Typisch männlich eben in ihrer "Logik".

     

    "Diese Geschlechterpolarisierung erfüllt eine Funktion: Frauen werden schon im Lehrlingsalter davon abgehalten, als ernsthafte Konkurrentinnen Männern später die gut bezahlten Jobs wegzunehmen", schreibt Frau Dribbusch – oder die, die sich heute dafür hält. Und unwillkürlich frage ich mich, wer, zum Henker, mich und meine vielen offenbar ahnungslosen Mitmenschen dermaßen geschickt fernsteuert. Ich meine: Selbst die CDU hat einen Heiner Geißler. Würde der nicht Alarm schlagen, wenn seine Parteifreunde wirklich ein Mittel gefunden hätten, das, bei Nacht und Nebel in deutsche Trinkwasserhochbehälter gekippt, die verschiedenen Menschen dazu bringt, sich für ganz und gar typische VertreterInnen ihres jeweiligen Geschlechts zu halten und auf diese Weise eine Umverteilung des gesamten materiellen Wohlstandes wenigstens der westlichen Welt zu bewirken?

     

    Eine Funktion ist etwas, was eine Aufgabe oder einen Zweck erfüllt. Der Zweck wiederum ist der Beweggrund einer zielgerichteten Tätigkeit. Er setzt also einen bewussten Willen voraus. Und nun frage ich mich: Welchem Zweck sollte es dienen, Geld in männlichen Händen zu konzentrieren? Welchen Zweck Einzelne darin zu erkennen meinen, möglichst viel Geld in den eigenen Händen zu halten, vermag ich mir mit einiger Mühe noch vorzustellen. Meiner Erfahrung nach allerdings besteht der Witz der Gier allein darin, mehr Geld zu haben als JEDER andere Mensch. Wer wirklich reich werden will, der teilt seine (erhofften) Milliarden mit Frauen genau so ungern mit wie mit Männern.

     

    Nein, es gibt keine Automatismus für Solidarität in der Gier. So wenig, wie es einen gibt, der die Solidarität im Elend auslöst. Es ist deswegen auch ausgesprochen unwahrscheinlich, dass irgend jemand DIE Frauen im Allgemeinen absichtlich davon abhält, Konkurrentinnen DER Männer schlechthin zu werden, worum auch immer. Viel wahrscheinlicher ist es, dass einzelne Menschen glauben, die Welt (vor allem ihre eigene) könnte eines Tages zum Teufel gehen, wenn sie persönlich einen Mann nicht mehr länger von einer Frau unterscheiden können. Sei es, weil es keine typische Kleidung und kein typisches Verhalten mehr gibt, sei es, weil Männer und Frauen in den selben Berufen arbeiten. Dass sich diese Menschen (Männer wie Frauen) in ihrer Angst aneinander festhalten, wundert mich nicht. Alle Angsthasen sind Klammeraffen. Und dass sie im Dunkel muffiger Hinterzimmer Strategien debattieren, wie der Weltuntergang zu verhindern sein, scheint mir auch ausgemacht. Wenn sie dann zurück ans Tageslicht treten, reden diese Menschen mitunter seltsames Zeug. Zeug, das andere verwirrt. Mich beispielsweise. "Ist Frau Dribbusch nun Frau Dribbusch, oder ist sie es nicht?", frage ich mich noch immer, und wie ich mich kenne, werde ich diese Frage auch nicht wieder los, bevor ich den nächsten Text gelesen haben. Bis dahin werde ich mir Sorgen machen. Dafür kann ich nichts. Ich bin halt eine Frau.

  • N
    Nanu

    (Zitat)

    Auch sind die vielen Sozialberufe, in denen "was mit Menschen" gemacht wird, keinesfalls warme Berufsfelder, sondern Brutstätten des Mobbings unter KollegInnen, wie Studien beweisen.

    (Zitatende)

     

    ...Mag was damit zu tun haben, dass da so viele Frauen tätig sind. Frauen in Männerberufen werden entweder als inkompetent oder als Mannweib angesehen. Keine Chance, so zu gewinnen.

  • A
    adecentone

    Die Auseinandersetzung der Zukunft wird die Abwicklung des Radikalfeminismuses sein.

    Immer mehr Menschen erkennen, welches Monstrum, fast immer top-down, völlig undemokratisch installiert worden ist, siehe Gender Mainstreaming.

    Dieses social engineering zum Wohle weniger ist einfach nur abscheulich und erinnert an dunkelste Zeiten.

    Linksaussen wird zu rechtsaussen.

    Dieses unsinnige verschleudern von Steuergeldern in ideologische Totgeburten wie das GenderKompetenzZentrum und ähnlichen abstrusen Eirichtungen muss gestoppt werden.

    Zu guter letzt, wie tief ist die TAZ gesunken, wenn eine Merkel umschmeichelt wird und Bertelsmann-Studien ernst genommen werden.

    Ich bitte sie, Bertelsmann.....RWI....wenn es ins ideologische Konzept passt, spielen die Quellen, wie offensichtlich vergiftet diese auch sein mögen, scheinbar keine Rolle....

    Erbärmlich, fast schon ein Oestreich.