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Kommentar ungerechtes Uni-SystemDie Niederländer machens besser

Anna Lehmann
Kommentar von Anna Lehmann

Studiengebühren sind nicht der entscheidende Faktor, der ein Hochschulsystem sozial ungerecht macht.

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Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
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4 Kommentare

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  • M
    Michael

    In den Niederlanden gibt es ein elternunabhängiges "BaföG" die so genannte Studienfinanzierung. Die monatliche Unterstützung ist höher als beim Bafög in Deutschland.

    Jeder kann sich dort also auch ein Studium leisten. Selbst Deutschen, die in Holland studieren, können von der niederländischen Studienfinanzierung profitieren (Infos z.B. unter www.ib-groep.nl oder www.studienscout-nl.de)

    Zudem gibt es in den Niederlanden viel mehr praxisorientierte Studiengänge als in Deutschland. Der Anteil der FHs liebt bei rund 50% wohingegen in Deutschland ein Großteil der akademischen Bildung an Universitäten stattfindet. Nur leider brauch man gar nicht so viele Wissenschaftler auf dem Arbeitsmarkt. Daher sollte man nicht nur auf das Schulsystem in Deutschland schauen sonder auf jeden Fall auch die Frage stellen, ob das Angebot deutscher Hochschulen attraktiv genug ist.

  • C
    carsten

    Wiederspricht sich der Artikel hier nicht selbst?

     

    Erst wird behaupted, finanzielle Aspekte seien für die Aufnahme eines Studiums unerheblich, und dann wird zugegeben, daß in Finnland und Holland den Studenten eine Grundsicherung gezahlt wird, die Gebühren et cetera zumindest teilweise ausgleicht. Und das soll ohne Effekt auf die Studienneigung sein?

     

    PLUS: Es wäre toll, währened des Schreibens eines Kommentars auf den Text, den man kommentiert, zugreifen zu können. Oder bin ich da nur zu blind?

     

    Grüße ... CS

  • V
    Victor

    Holland hat übrigens schon ein dreigliedriges Schulsystem, das scheint also nicht so wichtig zu sein, aber wechseln zwischen den Schularten ist relativ leicht.

    Auch wird erst mit 12 Jahren selektiert welche Schulart passt. In dem Alter kann man so eine Wahl machen auf Basis der Leistungen des Kindes und nicht nur nach den erwartete Leistungen auf Basis der Bildung der Eltern.

    Desweiteren kann man auf ein Holländisches Gymnasium die Hausaufgaben machen ohne Hilfe der Eltern. In Deutschland sind die Hausaufgaben machmal so schwierig, dass man sich fragt wie Eltern ohne Dr-Titel diese lösen sollten.

  • DC
    Dr. Christian Schlösser

    Der Deutlichkeit halber: Die Niederlande gewähren allen niederländischen Vollzeit-Hoch- oder Berufsschülern eine sog. "basisbeurs" von monatlich derzeit 91,81 Euro für zu Hause Wohnende und 255,64 Euro für selbständig Wohnende. Dazu kommt gegebenenfalls die elterneinkommensabhängige "aanvullende beurs" (in Höhe von maximal 208,63 bzw. 227,76 Euro). Darüber hinaus kann man hier auch noch einen Kredit aufnehmen (zu aktuell 4,17% Zinsen p.a.). der das Monatseinkommen nochmals um 279,69 Euro steigert, oder maximal 12.900 Euro p.a. steuerfrei dazuverdienen. Ob sich aus dieser knausrigen Bafög-Variante eine "Grundsicherung" machen lässt, wie der obige Beitrag das tut, wage ich zu bezweifeln. Die Niederlande sind Vieles, aber sicher kein Bildungsparadies.