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Kommentar Terror in EuropaDer Bodensatz eines Kontinents

Ambros Waibel
Kommentar von Ambros Waibel

Die Morde von Toulouse zeigen: Der europäische Kapitalismus hat einen Untergrund gebildet, der auf niemanden mehr Rücksicht nehmen muss. Doch es gibt Auswege.

M ohamed Merah, der Mörder von Toulouse, ist tot. Und Europa hat seinen Ruf als Kontinent der Massaker mal wieder bestätigt.

Während die Deutschen monatelang über ein bedeutungsloses Funktionärsamt diskutieren und sich die Krise der Gemeinschaft einfach nicht mehr auf TV-Format bringen lässt, drängt der Untergrund nach oben. Von Oslo bis Toulouse, von Florenz bis zum Frankfurter Flughafen, von Zwickau bis London: Es sind Massaker, die ganz unterschiedlichen Lagern zuzurechnen sind – und doch sind es immer Taten von Menschen ohne Zukunft. Denn Europa wird weder zum nazistischen Rassestaat noch zum islamistischen Gottesstaat werden. Das wissen auch die Attentäter.

Die Wahnsinnstaten der letzten Jahre lassen sich als Eingeständnis einer Niederlage lesen: Der Kapitalismus mit seiner Repräsentationsform liberale Demokratie regiert unangefochten. Nur hat sich eben ein Bodensatz gebildet. Und wer weg vom Fenster ist, wie die drastische, auch in anderen Sprachen gern zitierte deutsche Formulierung heißt, der nimmt keine Rücksicht: nicht auf sich, nicht auf Kinder, auf niemanden.

Bild: Alexander Janetzko
Ambros Waibel

ist Redakteur in den Ressorts Meinung und taz2Medien.

Weitere Opfer werden also folgen, wenn nicht – ja, wenn nicht, was? „Liebe, Arbeit und Wissen sind die Quellen unseres Daseins. Sie sollen es auch regieren“, sagte einst Wilhelm Reich. Das mag kitschig klingen, ist aber als Agenda vielleicht gar nicht so unabstrakt. Wissen für alle, würdige Arbeit für alle, Erziehung, die selbstverständlich multikulturell ist, weil die Menschen nicht in sozial separierten Ghettos nebeneinander her leben: Das wird der Weg sein müssen.

Wenn der politische Wille da ist, kann sogar die deutsche Polizei ihren Rassismus sehr leicht überwinden. Sie muss in ihrer Zusammensetzung schlicht die deutsche Realbevölkerung widerspiegeln; und zwar nicht nur mit dem türkischstämmigen Alibicop auf der Straße, sondern durch alle Dienstgrade.

Und der Islam? Nun, der Islamismus gehört zu Europa, wie der Neonazismus zu Deutschland gehört. In den 1970ern hat es die Linke gesagt: Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kamen Menschen. Und in den 1990ern hat sie gesagt: Die Nazis morden, der Staat und ein Großteil der Medien leugnen unverfroren. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, mit einem guten alten US-Spruch sich den Realitäten zu stellen und Europa sozial neu zu begründen: This continent is your continent.

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Ambros Waibel
taz2-Redakteur
Geboren 1968 in München, seit 2008 Redakteur der taz. Er arbeitet im Ressort taz2: Gesellschaft&Medien und schreibt insbesondere über Italien, Bayern, Antike, Organisierte Kriminalität und Schöne Literatur.
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43 Kommentare

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  • F
    Fratz

    Warum findet denn niemand außer mir diesen Kommentar gut? Das war doch beste Satire!

  • O
    oswald

    Alles mit dem Kapitalismus erklären zu wollen ist ein bisschen billig. Der Attentäter von Toulouse hatte genügend Geld (woher auch immer) für mehrere Wohnungen.

  • S
    Sopir

    Ich bin weder "links" noch "rechts" - aber bei solch einem wirren Zeug müsste sich jeder Linke mit zumindest einer Zehe auf dem Boden doch eigentlich fremdschämen.

    Liebe taz: Schämt ihr euch nicht, sowas zu veröffentlichen? Hat der dafür Geld bekommen?

  • A
    AHA

    Also das ist mit Abstand der schlechteste Artikel der mir in letzter Zeit vorgekommen ist. Wobei das bei der TAZ keine große Schwierigkeit ist.

    Dieses linke Schwelgen und Schuldzuweisen im unkritischen Reflex ist zum kotzen.

    Dieser Scheisstyp der sich in Toulouse seine Kugel redlich verdient hat, hat sich voll und ganz auf seine Religion bezogen bei seinen Taten. Als Linke kommt uns nicht mit "das war der böse Westen".

  • K
    k2r

    Ambros Waibel,

     

    Ihr Gewürge ist wirklich peinlich, und Sie würden mir in der Tat leid tun, wenn der Quatsch, den Sie verzapfen, nicht so brandgefährlich wäre!

     

    P.S.: Schon mal darüber nachgedacht, welche Zahl die angeblich "nur" 0,1% nicht friedliebender Muslime erbeben???

  • JT
    Joachim Tönjes

    mich überkommt echter Ekel!! Sie sollten sich noch einmal die Bilder der drei kleinen Ermordeten Kinder ansehen... mit ihrem Artikel relativieren sie den Mord! an diesen unschuldigen! Kindern. Ich schäme mich für Sie mit, und hoffe das sie ihre ideolgisch pervertierte Weltsicht überdenken. Und der taz wünsche ich das sie solchen Verblendeten nicht auch noch eine Plattform bietet! Ich kann kaum glauben das sie das wirklich geschrieben haben und, dass das auch noch veröffentlicht wird...

  • DH
    Daniel Horvarth

    Was für durchgeknallte Schreiberlinge beschäftigt die taz eigentlich? "Europa hat seinen Ruf als Kontinent der Massaker mal wieder bestätigt." (Schon an der Stelle hab ich aufgehört zu lesen.) Achso, jetzt ist "Europa" also schuld? Egal, ob ein Attentat religiös motiviert ist (islamisch, was sonst) oder von rechtsaußen - Europa (seine Zivilgesellschaft?) ist dafür verantwortlich zu machen? Und warum? Packen wir radikale Moslems denn immer noch nicht weich genug an? Da bekommt ein Mahner aus Mannheim, der so was offensichtliches behauptet wie die Unverträglichkeit der Scharia mit dem Grundgesetz einen Strafbefehl über 2500 Euro aufgebrummt wegen Volksverhetzung und zeitgleich dürfen Dutzende von Imane in Europa seit Jahren ungestraft zu Haß und Gewalt aufrufen? Sorry, aber die taz ist schlicht unzurechnungsfähig.

  • S
    Sich-der-Realität-nicht-stellender-Linker

    Das ekelhafteste ist wohl die Empfehlung an Linke, daraus allen Ernstes den Schluss zu ziehen die Kritik an Staat und Nationalismus sein zu lassen und auch von links an der ideologisch-affirmativen Verblödung mitzustricken. Die Einsicht, dass das normale Alltagsbewusstsein, die Zustimmung zum Staat, der die Leute zu In- und Ausländern macht, überhaupt die Grundlage für die radikalen Übergängen in ergänzenden (FRONTEX & Co. kenn er auf seinem Kontinent offenbar eh nicht) Mord und Totschlag ist, geht so einem "zur Vernunft" gekommen Linken offenbar gänzlich ab.

  • JC
    Johnny Cynic

    Mann, Du "super aussehender" (Zitat A. Waibel über A. Waibel) "Journalist", nicht einmal primitivste Agit-Prop beherrscht Du auch nur Ansatzweise. So einen Mist hättest Du vielleicht in den 80ern im "Spion" schreiben können.

     

    Quo vadis, taz?

  • S
    Sebastian

    Dass das Attentat von Toulouse einfach nur eskalierender Judenhass ist, darauf kommt der Autor gar nicht.

     

    Oder wollte der Autor einfach nur eine nachträglich Entschuldigung für die Taten der Generation seiner Großväter schreiben, denen er das Attribut von "bedauernswerten Menschen ohne Zukunft" geben will?

  • B
    bubu

    nach dem artikel, kann man nur sagen.. für einige verwirrte, die mal nen pc geschenkt bekommen haben und mehr auch nicht.. is terror wohl sone sexy sache an der sie ihre pseudointellektuelle männlichkeit definieren können... sind ja nur n paar kinder....was ist das schon im großen ganzen wenns gegen die .... geht

  • JS
    j s

    Auch ich war bei der Lektüre des heutigen Seite-1-Kommentars irritiert bis wütend und bin es noch mehr, nachdem ich jetzt in den Leserkommentaren entgegen meiner Vermutung keinerlei Reaktion darauf finde.

    Auf die richtigen/falschen Erklärungsansätze möchte ich hier nicht weiter eingehen. Aber was ist bitte mit dem Satz:

     

    "Und der Islam? Nun, der Islamismus gehört zu Europa, wie der Neonazismus zu Deutschland gehört."

     

    Ich bin selbst unreligiös und betrachte jegliche Religiösität skeptisch. Aber das eine Religion - der Islam - gleichgesetzt wird mit (religiösen) Extremisten und im zweiten Halbsatz gerade mit der extremistischen Strömung in Deutschland, deren Anhänger in den vergangenen 10 Jahren Menschen in Deutschland auch aufgrund ihrer vermuteten Angehörigkeit zu ebendieser Religion ermordet haben, lässt mich schaudern.

    Vielleicht ein Versehen, vielleicht ein Missverständnis (das ich dann aber gerne aufgeklärt wüsste), aber das sich an diesem erst einmal so gedruckten Satz niemand zu stören scheint, macht mich grundsätzlich und insbesondere nach den vergangenen Monaten wütend und sorgend.

  • EP
    el presidente

    "Europa Kontinent der Massaker".....

     

    Was für Flachkopf-Schreiberling!

    ich komme aus el Sur, hombre!

     

    Geh mal nach Guatemala oder Afrika.

    Der Kapitalismus existiert in Europa doch überhaupt nicht.Diese islamischen Mördertypen werden doch vom Sozialstaat rundum versorgt. Damit wird ihre durchgeknallte Religion noch gefördert. Nach dem Motto:

    "Allah hat dafür gesorgt das uns die Ungläubigen den Lebensunterhalt zahlen- also können wir hier machen was wir wollen." SO sieht die Kausalität aus.

  • D
    Dirk

    @suswe:

     

    "Das führt uns zu einem weiteren "kitschigen" Begriff:

    Umverteilung. Wenn dann noch SINNVOLLE Arbeit (nicht die Callcenterscheiße) gefördert würde, hätten wir einen Anfang der Zivilisation, die diesen Namen auch verdient."

     

    Wenn der Anlass nicht so traurig wäre, würde ich sagen: Suswe, mit Ihrem linken Sandkastendenken belustigen Sie mich immer weider. Passt aber zum Artikel und zur Selbstgeißelungsphrase: "Wir haben einfach nicht genügend Angebote gemacht."

  • P
    patience

    @hmm.

     

    Der Kommentar war nur Teil eines ganzen Arguments, welches den Appell von Herrn Waibel unterstützen sollte.

     

    Ich habe darauf reagiert, dass in einem Kommentar mal wieder das Vorurteil laut wurde von den Hartz-4-Absahnenden Ausländern, die mit dem Geld des deutschen Staates (an dem sie angeblich nicht teilnehmen und keine Steuern zahlen) in ihre Heimatländer fliegen. Menschen, die so argumentieren, sehen es wohl als Verbrechen an, dass Wirtschaftsmigranten aus dem globalen Süden ein Recht darauf haben mit ihren Familien in Kontakt zu bleiben.

     

    Ganz ehrlich, auch an die Redaktion: Die Leserkommentare hören sich fast so an, als ob sie von einem Haufen faschistisch (Für mich ist Rassissmus genausowie Fundamentalismus faschistisch) und eurozentrisch denkender Menschen kommen.

     

    Eine erschreckende Feststellung für ein "linkes" Portal.

     

    "Sowahr mir Gott helfe" - Gauck.

  • H
    hmm

    @Patience

     

    den Satz verstehe ich nicht.

     

    ""..und ich meine Großeltern nur ungefähr 3 mal im Leben gesehen habe, weil es zu teuer ist "nach Hause" zu fliegen.""

     

    Was wollen Sie damit sagen

  • AM
    Andreas Müller

    Peter Furth rechtfertigt den Schwachsinn eines Bernd Rabehl, der höchstens Dreiachtel entfernt ist von Horst Mahlers Entdeckung der Volksgemeinschaft als einheimisches Reich der wohlverstandenen Wahrheit von 68. Der Mann steht in seiner senilen Selbstbeweihräucherung für den politisch-moralischen Bankrott meiner Generation, deren politische Energie und intellektuelle Substanz längst aufgezehrt ist, wie auch die Entwicklung der Grünen zur staatstragenden Partei der besserverdienenden gebildeten Stände, die sich einen etwas alternativen Lebensstil leisten wollen und können.

     

    Allen Ernstes empfehlen Sie, ohje, dieses Interview mit dem verwirrten 'Sozialphilosophen' als erhellende Lektüre? Was dieser Schwachsinn mit dem Kommentar von Herrn Waibel zu tun haben soll, legen Sie leider nicht dar. Heiner Müller hat dazu prophetisch schon alles Notwendige zu sagen gewusst:

    "Zehn Deutsche sind natürlich dümmer als fünf."

    Wenn sie nun gar eine linke Vergangenheit haben, potenziert sich aller Erfahrung nach dieser negative Synergie-Effekt noch beträchtlich.

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • P
    Patience

    Ich finde es immer wieder spannend und erschreckend, wie die Leserkommentare in der TAZ online zeigen, dass a) gerne über die geurteilt wird, die man so eindeutig zu kennen scheint b) sich in der angeblichen Linken, ein rassistisches Denken breit macht, das mir als Schwarzen Menschen "Mit Migrationshintergrund" und teilweise muslimischen Wurzeln schlichtweg den Atem raubt.

     

    Was ihr alle zu ignorieren scheint ist, dass es in Europa einen Rechtsruck in der Gesamtbevölkerung sowie in der Rhetorik der politischen Eliten gibt, der auf die soziale und wirtschaftliche Isolierung von europäisch "Indigenen" Bevölkerungen gegenüber einer von oben aufoktroyierten, neoliberalen, kapitalistischen Ideologie, die Internationalismus und damit zwangsläufig Multikulturalismus mit sich bringt. (Sogar die CDU hat sich auf Integrationsgeschwafel eingelassen)

     

    Solange wir in der sogenannten "Mitte der Gesellschaft" Symptome wie die Mordtaten von Breivik und Mohammed M. nicht als Symptome gesamtgesellschaftlicher Entwickelungen, und damit meine ich der Verbreitung von Armuts-verachtender und rassistischer Weltbilder.

     

    (In den obigen Kommentaren sind davon genügende zu finden- "moslemische Horden", Pakistaner, die Hartz 4 (ABSICHTLICH?!-schon mal was von Marx gehört?!) ausnutzen, um ihre Familien zu sehen. etc.)

     

    Mordtaten sind menschenverachtend, aber anstatt Randgruppen, die diese Taten begehen AUSMERZEN zu wollen, müßte man sich mal an den eigenen Kopf fassen und begreifen lernen, was diese Menschen zu Unmenschen machte.

     

    Herr Waibl mag ein "reicher, moderner Wohlstandsaktivist" sein, jedoch kann ich seinem Appell zustimmen - als Kind von einer alleinerziehenden Mutter, die uns aufgrund ihres Kopftuches, amtlicher Rassismen und gesellschaftlicher Ausgrenzung nur mit Sozialgeldern durchbringen konnte, wir in dieser Gesellschaft tagtäglich rassistischen Ausfällen ("wenn die SS kommt, dann bin ich wieder mit dabei) Ubhan, bis gerade eben in der Uni: "die Zigeuner kommen als Gastarbeiter nach Berlin und stehlen den Leuten in der Ubahn jetzt die Ipads") ausgesetzt sind und ich meine Großeltern nur ungefähr 3 mal im Leben gesehen habe, weil es zu teuer ist "nach Hause" zu fliegen.

     

    Wenn ich von der Umweltvergiftung, die durch die massive rücksichtslose Industrialisierung in dem Land meiner Eltern (!!!) grassiert, nicht krank geworden wäre, wo ich fast 2 Jahre in einer lokalen NGO die sozialen Auswirkungen eines internationalen Kapitalismus mit zu spüren bekam, wäre ich wohl nie in dieses, mein sogenanntes "Heimat"land, zurückgekehrt.

     

    Die wenigen Kinder von Migranten, deren Eltern es schaffen, sie ins Gymnasium und dann in die Universität zu bringen, wenden sich von der deutschen Gesellschaft ab.

     

    Ihr müsst euch fragen warum.

     

    Bevor es zu spät wird.

     

    Europa muss sich neu denken und den Menschen als Ganzes begreifen bevor es sich und die, die vermeintlich "von außen" gekommen sind, verliert, in welcher Form auch immer.

     

    Ich mache mir starke Sorgen um Europa.

     

    "Die Wachenden haben eine einzige und gemeinsame Welt."

    Heraklit, Vorländer, Philosophie des Altertums 1

  • O
    Ohje

    Dieser selten dämliche Kommentar macht mich sprachlos.

     

    Also warum nicht Peter Furth sprechen lassen?

     

    http://www.faz.net/aktuell/politik/sozialphilosoph-peter-furth-im-interview-die-68er-revolte-hat-eine-waechtergeneration-hinterlassen-1685027.html

     

    Lieber Herr Waibel, lesen Sie aufmerksam und es ist möglich, daß Sie ein AHA-Erlebnis haben.

  • AM
    Andreas Müller

    Sie, sigibold, und ihre Brüder und Schwestern im Geiste machen einen kleinen, aber folgenreichen Fehler, der nicht sein müsste. Sie verwechseln, 'einen Sachverhalt erklären' mit dem Prädikat 'einen Sachverhalt rechtfertigen'. Diese Unterscheidung ist glasklar, und ihre Anwendung erfordert keinerlei intellektuelle Virtuosität. Einen Fehler kann man erklären, aber selbstverständlich niemals rechtfertigen. Andernfalls wäre es ja kein Fehler.

     

    An keiner Stelle hat Herr Waibel diesen terroristischen Akt und feigen Mord gerechtfertigt. Ich wenigstens kann eine solche Rechtfertigung in seinem Kommentar nicht entdecken. Aber selbstverständlich kann ich mich täuschen. Dann klären Sie mich doch bitte auf, indem Sie vorführen, mit welchen Sätzen dies doch geschehen ist. Wenn Sie sich tatsächlich diese Mühe machen sollten - was ich offen gestanden bezweifle -, werden Sie sehr schnell feststellen, dass der Nachweis nicht ganz leicht zu führen ist.

     

    Was in Ihrem und verwandten Anwürfen zum Tragen kommt, ist vielmehr ein Affekt gepaart mit einem hartnäckigen Ressentiment, mit dem immer schon Politik betrieben wurde und wird. Eine wirklich kritische Auseinandersetzung mit dem Autor hat ihm doch nicht vorzuwerfen, dass er eine Erklärung für eine derart erschütternde Tat sucht. Das ist im Gegenteil das Beste, was man Herrn Waibel zugute halten kann. Meines Erachtens liefert er aber eine falsche Erklärung, indem er kurzschlüssig die sozial Deklassierten für derartige Verbrechen prädisponiert sieht.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • G
    Georius

    Also ich lehne mich jetzt mal gaaaaanz weit aus dem Fenster: Das Niveau der taz ist ja echt ein Desaster, nahezu alle Artikel sind einfach nur peinlich - aber das hier vorliegende Machwerk ist der schlechteste Kommentar, der je in der taz erschienen ist. Völlig an den Haaren herbeigezogen, sachlich grotesk falsch, nur aus Ideologie bestehend. Einfach nur grottenschlecht, das fällt auch nicht mehr unter Meinungsfreiheit, sondern es ist de facto eine Unverschämtheit, einen solchen minderwertigsten Artikel zu schreiben und ihn dann auch noch zu veröffentlichen. Katastrophal, wie deutlich der Abstieg der taz geworden ist.

  • S
    sigibold

    Herr Waibel, Ssie haben in meinen Augen eine Weltsicht, die noch nicht mal mit verschwurbelt richtig zu bezeichnen ist. Wer auf kleine Kinder oder Jugenliche in Ferienlagern schießt, für den gibt es keinerlei Rechtfertigung. Es gibt keine Religion oder Weltanschaung, soweit mir bekannt ist, die so etwas auch nur ansatzweise rechtfertigen würde. Nur verbrecherische Hirne können auf derartige Ideen kommen. Das gilt übrigens auch, um es direkt klarzustellen, für das was sich die Besatzer in Afghanistan(und auch anderswo) leisten. Es gibt keine Rechtfertigung für Kindesmord. Ob nun privat oder von Soldaten ausgeführt.

     

    Ihr Artikel hier ist mir unbegreiflich! Das die taz solche Pamphlete zulässt ist nicht mehr mit Toleranz oder Freiheit des Wortes zu begründen, sondern mit einem Versagen der Redaktionsführung.

     

    sigibold

  • G
    Gallier

    Der Attentäter (von Toulouse) hat nicht das Geringste mit dem Kapitalismus zu tun.

     

    Leute wie er, psychisch fragil und nicht sozialisert, laufen zu Hunderttausenden in Frankreich herum und keiner wird zum Mörder. Da braucht es schon andere Faktoren und Hintergründe, um aus einem Gemisch von Gemüskälte und Fanatismus zu töten.

  • M
    Morelia

    Schließe mich in weiten Teilen dem Kommentar von Andreas Müller an und muss leider auch feststellen, dass dieser Artikel aus den in den Kommentaren vielfach bereits genannten Gründen nichts taugt!

  • H
    Helga

    Hihi, ein köstlicher Artikel, echt zum Kringeln. Der Kapitalismus ist also schuld an den Morden? Soso, das ist aber gut zu wissen.

     

    Wo kann man das Zeug kaufen, dass der Verfasser dieses sinnfreien Kommentars geraucht hat? Ich will auch!!!!!

  • I
    Ingo

    Eigentlich mag ich die Taz, gerade weil sie ein recht breites Spektrum an Meinung wiedergibt. In diesem Fall ist es aber Motivation darüber nachzudenken, ob ich weiterhin Abonnent und Genosse bleiben möchte. Denn solch eine Unsinn möchte ich nicht mitfinanzieren.

     

    "Und Europa hat seinen Ruf als Kontinent der Massaker mal wieder bestätigt."

     

    Selbst wenn man den Bosnien-Krieg mit einbezieht, dann wurden sowohl in Afrika als auch in Asien in den letzen 60 Jahren mehr Massaker verübt als in Europa.

     

    "drängt der Untergrund nach oben. Von Oslo bis Toulouse, von Florenz bis zum Frankfurter Flughafen, von Zwickau bis London: Es sind Massaker, die ganz unterschiedlichen Lagern zuzurechnen sind – und doch sind es immer Taten von Menschen ohne Zukunft."

     

    Studien haben gezeigt, daß eher Menschen aus der gelangweilten oberen Mittelschicht, die einen Sinn im Leben suchen, zu Terroristen werden.

     

    "Der Kapitalismus mit seiner Repräsentationsform liberale Demokratie regiert unangefochten."

     

    Hier liegt die größte in einer Ansammlung von Dummheiten in diesem Artikel:

    Die liberale Demokratie entsteht nicht zwangsläufig dort, wo der Kapitalismus regiert. Im Gegenteil: Liberale Demokratie muss gegenüber dem Kapitalismus erkämpft werden, um ihn menschlicher und sozialer zu gestalten. Und während einige marktwirtschaftliche Länder es geschafft haben, gute Sozialsysteme zu organisieren, so ist mir kein Land bekannt, in dem es zwar keine Marktwirtschaft, aber dafür Pressefreiheit gibt.

  • AM
    Andreas Müller

    Sehr geehrter Herr Waibl,

    die These, wonach die Deklassierten, die 'Modernisierungsverlierer', das Reservoir bilden, aus denen sich die terroristischen Gotteskrieger rekrutieren, ist längst widerlegt. Das haben die sozialwissenschaftlichen Studien von Wilhelm Heitmeyer und seinen Mitarbeitern für Deutschland schlüssig nachgewiesen; und dieses Ergebnis korrespondierte mit den Erfahrungen anderer vergleichbarer Länder wie Frankreich oder Italien. Meine Empfehlung wäre: vielleicht mal hin und wieder taz lesen, denn die berichtete darüber kontinuierlich, unlängst in Form eines längeren Interviews mit dem genannten Bielefelder Sozialforscher.

     

    Unstrittig ist, dass diejenigen, welche die Angriffe vom 11. September 2001 exekutierten, hochgebildete junge Männer waren, die sich das für diese Anschläge unerlässliche technische know-how systematisch angeeignet hatten. Soziale Deklassierung geht weder mit einem privilegierten Erkenntnisstatus einher, noch prädestiniert sie zum Widerstand gegen die herrschenden Gewalten. Aus ihr entspringt höchstens die spontane Revolte, wie vor einigen Jahren in den Banlieus von Paris und unlängst in London sowie einigen anderen englischen Großstädten. Deren Intention ist aber gar nicht die radikale Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse, die ihr Unglück hervorbringen, sondern der Anspruch auf Teilhabe an dem Luxus der besitzenden Klassen, weshalb Plünderungen die regelmäßigen Begleiterscheinungen dieses Aufruhrs sind.

     

    Der moderne Terrorismus war schon in seinen Anfängen im 19. Jahrhundert das Werk von Intellektuellen (im weitesten Sinne). Ursprünglich z.B. bei der russischen Narodnaja Wolja (dt. etwa Volkswille/Volksfreiheit) von einem hohen Ethos geprägt, der sie selbst dann (aus ihrer Sicht)'Unschuldige' schonen ließ, wenn das mit einem hohen Risiko für die Täter und die Gruppe verbunden war, lässt sich im 20. Jhdt. eine gravierende Formveränderung von Theorie und Praxis des Terrorismus beobachten. Das gilt meines Erachtens auch für die ihrem Selbstverständnis nach linken Organisationen des 'bewaffneten Kampfes' wie die RAF, was sich an der Dehumanisierung ihrer Sprache (die immerhin in erster Linie von Ulrike Meinhof geprägt wurde) aufweisen lässt. Davon abgesehen entspringt der zeitgenössische Terrorismus - sei es, dass er organisiert auftritt oder individualisiert -, einer spezifischen Ausformung des religiösen Wahns in Gestalt von fundamentalistischen Unterströmungen der drei großen monotheistischen Religionen. Scheinbar paradoxerweise erwächst dieser fundamentalistische Wahn aus einer Reaktion auf die Durchdringung tendenziell aller lebensweltlichen Bereiche durch die spezifische Form kapitalistischer Vergesellschaftung. Die nämlich zeichnet sich aus durch die allgegenwärtige, wechselseitige Instrumentalisierung der auf dem Markt auftretenden Individuen nach Maßgabe ihres jeweiligen Eigennutzes. In der Logik dieser Verwertung menschlichen Lebens zum Zwecke privatisierter Nutzenmaximierung gab bzw. gibt es im Prinzip keine gesellschaftlichen Schranken, es sei denn sie werden kraft staatlicher Eingriffe den Privatsubjekten per Rechtsverordnung aufgenötigt. Genau das ist Sinn und Zweck der Sozialdemokratie und der mit ihnen assoziierten Gewerkschaften gewesen, verbleibt es ideologisch bis auf den heutigen Tage und findet gegenwärtig in der Partei 'Die Linke' als staatsozialistische Parodie statt: Einhegung der zerstörerischen Tendenzen der auf die Kapitalrentabilität gegründeten Gesellschaft durch politische Partizipation (parl. Mehrheiten) und Sozialreform.

     

    Dieses Programm hat sich erschöpft, wie Dahrendorf in einem Merkur-Artikel bereits 1987 feststellte. Es gibt derzeit keine organisierte Opposition gegen das herrschende Regime, welche dem politischen Widerstandspotential gegen die radikale Unterordnung des menschlichen Lebens unter die ubiquitäten Zwänge von Produktion, Markt und deren staatlich-politisch-rechtlicher Garantie. Dass der Mensch zum bloßen Mittel der herrschenden Gewalten geworden ist, diese Erfahrung wurde den Zeitgenossen während des Ersten Weltkrieges eingebläut mit modernem Kriegsgerät bis hin zu den neuesten wissenschaftlich basierten Erzeugnisse der Rüstungsindustrie in Form des Giftgases. 'In der Heimat' war diese Ohnmacht durch poltischen Staatsterrorismus und epidemische Hungersnöten zu erfahren. Hier setzten in der Folgezeit die ersten systematischen Überlegungen an, nach 'objektiven' Kriterien lebenswertes von lebensunwertem Leben zu unterscheiden, die allesamt auf das Nutzenprinzip zurückgingen. Dieses sozial-moralische Desaster einer gegen die Prinzipien der Aufklärung durchgesetzten Dehumanisierung ist die notwendige, wenn auch nicht hinreichende Bedingung für den Efolg faschistischer Bewegung, vor allem deren radikalster Variante in Gestalt des NS.

     

    In diesem Horizont lässt sich meines Erachtens auch der fundamentalistische Terrorismus erklären, der in den drei monotheistischen Religionen wurzelt. Dass diese auch ein anderes Gesicht haben, ist wahr, doch lassen sich diese Bestandteile, wie Kant richtig gesehen hat, auf eine vernunftbasierte Moralität reduzieren. Der ganze monotheistischen Hokuspokus und das Tamtam der etablierten Kirchen ist mit den Augen einer aufgeklärten Vernunft betrachtet, einer archaischer, gleichwohl aber zählebiger Restbestand des primitiven Denkens. Statt die Menschen immer nur für die List der Vernunft, sollte man sie stattdessen für die menschliche Vernunft schlechthin interessieren.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • N
    Nassauer

    Interessanter Ansatz: Ein dreijähriges Kind abzuknallen, ist also ein Akt des "anitkapitalistischen Widerstandes" - Respekt, so etwas muss man sich erst einmal zusammenreimen (und eine Zeitung finden, die so etwas druckt)...!

  • I
    IJoe

    Bei Breivik war für die taz klar: geistige Brandstifter wie Broder sind verantwortlich. Nun, bei einem islamistischen Täter ist Europa irgendwie selber schuld. Der Logik soll mal eine/r folgen.

  • G
    globulus

    Europa- Kontinent der Massaker :

    Was für ein Quatsch!

     

    Die Taz wird zunehmend schlechter.

  • KA
    Kapitalist am Bettelstab

    Bodensatz linker Analysten

     

    "und doch sind es immer Taten von Menschen ohne Zukunft."

     

    Gehts noch - ich kann mir kein Flug nach Pakistan leisten krieg Harz4 -fühle mich arm und mach kein Massaker. Was für ein ekelhaftes verständnistropfendes Erklärungsmodell für Terror.

     

    "Der Kapitalismus mit seiner Repräsentationsform liberale Demokratie regiert unangefochten. Nur hat sich eben ein Bodensatz gebildet. Und wer weg vom Fenster ist, wie die drastische, auch in anderen Sprachen gern zitierte deutsche Formulierung heißt, der nimmt keine Rücksicht: nicht auf sich, nicht auf Kinder, auf niemanden"

     

    So ein Schwachsinn - wer sich ideologisch entmenschlicht und mit Falschinformationen, Hasspropaganda u.a. Psychotechniken zugeballert wird - nimmt keine Rücksicht.

     

    "In den 1970ern hat es die Linke gesagt: Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kamen Menschen."

     

    Ne ... es kamen suspekte "muslimische Kulturvereinigungen", Organisationen, Ditib, Erdogan arabisches Satelitenfernsehen. Hier liegt der Hase im Pfeffer.

     

    "This continent is your continent." - Wem wollen sie den Kontinent denn so großherzig anbieten?

     

    Sorry - aber ich finde es jedesmal albern, wenn ein in meinen Augen reicher modernistischer Wohlstandsaktivist den Kapitalismus für alles verantwortlich macht und sich nicht entblödet mal über Sachen wie Propaganda, mediale Umdeutungspraxen (Stichwort Täter-Opfer Umkehr) Ideologie, Religion oder andere bindende Kräfte nachzudenken.

  • M
    miri

    Ach, schnickschnack. Abgehängt, chancenlos und so. Wenn's so wäre, müssten die Mädels 24/7 Amok laufen. Die haben doch die übelsten Karten. Und tun nichts. War der Nazi von Norwegen denn abgehängt? Warum soll es unbedingt wieder so kopfig sein? Die Islamisten haben einfach ihre komischen Vorstellungen, dazu ein paar Hormone und Ängste, sowas kommt vor, ist ganz banal und explodiert gut. Das ist ein psychischer Bodensatz, wenn überhaupt. Zu dem Frauen zum Glück nicht oft gehören.

  • S
    Stefan

    Der Autor hat mit Sicherheit eine blöde Wette gewonnen: Einen Artikel, der den Kapitalismus als Schuldigen des Massakers entlarvt.

    Kontinent der Massaker? Vielleicht sollte er mal darauf schauen, dass in unserem Wertesystem diese Mörder eher Abweichler sind, während auf anderen Kontinenten Lynchen und Völkermord zum kulturellen Konsens gehören. Aber da wird wohl der Kolonialismus dran Schuld sein.

    Peinliche Nummer!

  • D
    drubi

    Inwiefern haben sich Merah und Breivik einer Ausbeutung durch europäischen Kapitalismus ausgesetzt ? Was haben extremistische Ideologien mit dem europäischen Kapitalismus zu tun ? Insbesondere die fanatisch-archaische Auslegung des Koran und der Scharia durch Organisationen wie Al-Qaida, die Salafisten und ähnliche ?

     

    Oder ist der Autor ein orthodoxer Anhänger der stalinistischen Imperialismustheorie, die den Bolschewiken zur Rechtfertigung eigener hegemonialer Bestrebungen diente und dank Schirinowski, Putin, Medwedjew, Lavrow, etc. in den chaotischen Fundus russischer Aussenpolitik hinübergerettet wurde ?

     

    Die rund 120 Pils waren wahrscheinlich OK, aber vielleicht war eins der 120 Korn eher Lösungsmittel für einen etwas wilderen Wirkstoff. Wieviele Ringe hat der Autor bei Abschluss dieses Artikels gesehen ?

  • D
    drubi

    Inwiefern haben sich Merah und Breivik einer Ausbeutung durch europäischen Kapitalismus ausgesetzt ? Was haben extremistische Ideologien mit dem europäischen Kapitalismus zu tun ? Insbesondere die fanatisch-archaische Auslegung des Koran und der Scharia durch Organisationen wie Al-Qaida, die Salafisten und ähnliche ?

     

    Oder ist der Autor ein orthodoxer Anhänger der stalinistischen Imperialismustheorie, die den Bolschewiken zur Rechtfertigung eigener hegemonialer Bestrebungen diente und dank Schirinowski, Putin, Medwedjew, Lavrow, etc. in den chaotischen Fundus russischer Aussenpolitik hinübergerettet wurde ?

     

    Die rund 120 Pils waren wahrscheinlich OK, aber vielleicht war eins der 120 Korn eher Lösungsmittel für einen etwas wilderen Wirkstoff. Wieviele Ringe hat der Autor bei Abschluss dieses Artikels gesehen ?

  • D
    drubi

    Ommmmmm, ...

     

    ... Gesundheit

  • C
    Carsten

    Ach so, alles Unterprivilegierte, die von pösen Kapitalisten ausgegrenzt wurden. Ja nee, is' klar. Ich mach' mir die Welt, widdewiddewiesiemirgefällt. Und die Lösung ist, dass Portugiesen bis Polen und Iren bis Italiener ihre kulturelle Identität aufgeben und zusammen mit Einwanderern aus aller Welt die United States of Europe bilden. Cool, dann aber auch bitte mit US-Waffenrecht!

  • L
    Leser

    Die TAZ muss in ihrer redaktionellen Zusammensetzung endlich die deutsche Realbevölkerung repräsentieren!

  • N
    nanina

    "Nun, der Islamismus gehört zu Europa, wie der Neonazismus zu Deutschland gehört."

     

    Beides gehört eben nicht zu Europa,jedenfalls nicht zu dem Europa, in dem ich gern mit meinen Kindern leben möchte.

    Die Tendenzen sind leider erschreckend, was die Nazifizierung und die Islamisierung betrifft.

    Wenn wir nicht bald offen darüber diskutierenen, wie wir dem Einhalt gebieten können, wird es immer schlimmer werden.

    Wir müssen endlich einsehen, dass Toleranz auch Grenzen gesetzt sind. Weder Nationalsozialismus noch faschistoider Islamismus, beides sollte verboten werden, insbesondere ihre fundamentale Ideologie.

  • V4
    Valentino 45

    Dem kann ich zustimmen.

    Richtig erkannt: Dieses Land ist unser Land

    genau wie

    Europa unser Kontinent ist

    und

    Diese Welt auch!

  • S
    suswe

    Das führt uns zu einem weiteren "kitschigen" Begriff:

    Umverteilung. Wenn dann noch SINNVOLLE Arbeit (nicht die Callcenterscheiße) gefördert würde, hätten wir einen Anfang der Zivilisation, die diesen Namen auch verdient.

  • U
    Unbequemer

    Hier schießt eine Alt-68er Haubitze aus vollen Rohren. Wie ein trotziges Kind, das erst recht auf den Boden stampft, wenn seinem Willen nicht genüge getan wird, so entlädt sich der Autor in wirren Thesen, weil sein linksgrünes Weltbild wieder einen Kratzer bekommen hat.

     

    "Die Wahnsinnstaten der letzten Jahre lassen sich als Eingeständnis einer Niederlage lesen: Der Kapitalismus mit seiner Repräsentationsform liberale Demokratie regiert unangefochten. Nur hat sich eben ein Bodensatz gebildet. Und wer weg vom Fenster ist, wie die drastische, auch in anderen Sprachen gern zitierte deutsche Formulierung heißt, der nimmt keine Rücksicht: nicht auf sich, nicht auf Kinder, auf niemanden."

     

    Um Himmel willen will man hier ausrufen. Welche wirre Geisteszüge müssen einem innewohnen, um von einem von Islam (fehl-)geleiteten Mehrfachmörder auf die "krude" Theorie zu kommen, der Kapitalismus sei dafür schuldig, daß dieser Islamgläubige die Mündung seiner Waffe an Kinderköpfe aufsetzt. Noch eine Verwirrung weiter und es steht die Behauptung im Raume, die FDP sei an dem Abschlachten schuldig.

     

    "Wissen für alle, würdige Arbeit für alle, Erziehung, die selbstverständlich multikulturell ist, weil die Menschen nicht in sozial separierten Ghettos nebeneinander her leben: Das wird der Weg sein müssen."

     

    Rufen Sie Ihre Theorien im Iran aus. Oder wenn in Afrika wieder Christen mit der Machete von moslemischen Horden geköpft werden. Es ist erstaunlich, daß der Autor sich nicht empört, daß wer hier in Europa lebt, nicht willkürlich Menschen als "Stellvertreter" für das Nahostproblem abschlachten darf. Oh nein - darauf kommt die 68er-Haubitze nicht. Denn das wäre die Gefahr groß, daß soetwas selbstverständliches einen "Rassismus" schüren würde. Stattdessen wird die deutsche Polizei auch noch gleich auf die Anklagebank gesetzt, denn "Wenn der politische Wille da ist, kann sogar die deutsche Polizei ihren Rassismus sehr leicht überwinden".

     

    So kommt man also von einem islamischen Mörder zur deutschen Polizei. Keine Perversität ist verboten. Man könnte es doch noch versuchen, die deutschen Spießbürger für diese Morde verantwortlich zu machen. Wer weiß, welcher deutsche Urlauber diesen Mophammed aus Toulouse in seinem Benz am Straßenrand hat stehen lassen, als Mohammed seinen Finger zum Trampen ausstreckte.

     

    Und mit Sprüchen wie

     

    "Und der Islam? Nun, der Islamismus gehört zu Europa, wie der Neonazismus zu Deutschland gehört."

     

    soll wohl auf die Hardcore-Tour versucht werden, den Islam hier in Deutschland reinzupeitschen, völlig unabhängig, ob zwischen diesem Glauben und unserer freien Gesellschaft ein Problem besteht, oder nicht. Nun - aus dem zitierten Satz kann man ableiten, daß der Islam die Qualität von Neonazismus hat. Ich würde soetwas nicht behaupten wollen, aber so verstehe ich den Autor. Da dieser ja sicher den "Kampf gegen Nazis" begrüßt, würde mich brennend interessieren, ob man von diesem Satz auch die Forderung nach einem "Kampf gegen den Islam" des Autors entnehmen darf. Man sieht schon an solchen wirren Aussagen: Die 68er-Haubitze schießt aus vollen Rohren auf unsere gesellschaftlichen Werte. Da kann ich nur sagen: Panzerverschrottung - sofort!

  • A
    Anna

    taz-Kommentare werden auch immer sinnfreier. Als wenn der Kapitalismus an diesem Attentäter Schuld trägt. Oder an den NSU-Morden.

     

    Das war der Bodensatz des Islams und nicht des Kontinents, denn dieser Afrikaner gehörte noch vor einiger Zeit gar nicht zu Europa.

    Islamismus gehört zu Europa weil der Islam nach Europa gekommen ist. Wenn 20 % der deutschen Muslime die westliche Lebensweise ablehnen, dann ist klar, das dies zu Islamismus führt. Deshlab muss die Islamisierung beendet und zurüchkgeführt werden, nur so kann die öffentliche Sicherheit in Zukunft noch gewährt werden. Aber die linken Anarchisten wollen genau das nicht, sondern Mord und Totschlag in der Anarchie.