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Kommentar Streit über Ärzte-HonorareRumpelstilzchen in Weiß

Heike Haarhoff
Kommentar von Heike Haarhoff

Wenn Maßlosigkeit einhergeht mit Realitätsverlust, ist das gefährlich. Es wäre eine politische Überlegung wert, über einen Systemwechsel nachzudenken.

F ast möchte man Mitleid haben mit den niedergelassenen Ärzten: Sie haben nicht bloß ein Honorarplus von hochmütigen elf Prozent gefordert. Nein, sie haben auch geglaubt, dieses durchzusetzen. Entsprechend unbändig ist jetzt ihre Wut.

In Rumpelstilzchen-Manier begehen sie Tabubruch, beschimpfen Kassen und Schlichter, kündigen vor Ablauf der Friedenspflicht Streiks und Prozesse an. Und beleidigen damit vor allem ihre Patienten. Denn diese finanzieren aus ihren Beiträgen die Ärzte und verstehen nicht, dass man – bei allem Respekt – von durchschnittlich 165.000 Euro im Jahr nicht eine Praxis betreiben und okay leben können soll.

Wenn Maßlosigkeit einhergeht mit Realitätsverlust, ist das gefährlich. Die Ärzte müssen sich überlegen, wer sie sein wollen: freie Unternehmer? Als solche gerieren sie sich, wenn es etwa darum geht, die Verordnung überteuerter Medikamente zu rechtfertigen (Therapiefreiheit!) oder ihre vermeintliche Unbestechlichkeit gegenüber der Pharmaindustrie (wir sind keine Beamten!). Droht indes ein selbst verhandelter Honorarabschluss, der den Ärzten nicht schmeckt, rufen sie nach dem Staat: Der Minister soll es richten!

Bild: Wolfgang Borrs
Heike Haarhoff

ist gesundheitspolitische Redakteurin der taz.

Beides zusammen geht nicht. Sondern führt zu dem Eindruck, die Ärzte seien überfordert mit ihrer Rolle. Für solche Mediziner halten übrigens die Niederländer ein schönes Modell parat: Sie tolerieren nur einige Hausärzte mit eigener Praxis. Fachärzte dagegen arbeiten fast ausschließlich in Krankenhäusern – mit Tarifgehalt, Nachtschichten und einer, nun ja, übersichtlichen Gestaltungsfreiheit.

Es wäre eine politische Überlegung wert, über den Systemwechsel auch hierzulande nachzudenken. Und den niedergelassenen Ärzten zu signalisieren: Sie wurden gehört.

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Heike Haarhoff
Redakteurin im Inlands- und im Rechercheressort
Heike Haarhoff beschäftigt sich mit Gesundheitspolitik und Medizinthemen. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in einem Kinderheim bei Paris ab 1989 Studium der Journalistik und Politikwissenschaften an den Universitäten Dortmund und Marseille, Volontariat beim Hellweger Anzeiger in Unna. Praktika bei dpa, AFP, Westfälische Rundschau, Neue Rhein Zeitung, Lyon Figaro, Radio Monte Carlo, Midi Libre. Bei der taz ab 1995 Redakteurin für Stadtentwicklung in Hamburg, 1998 Landeskorrespondentin für Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und von 1999 bis 2010 politische Reporterin. Rechercheaufenthalte in Chile (IJP) und den USA (John McCloy Fellowship), als Stipendiatin der Fazit-Stiftung neun Monate Schülerin der Fondation Journalistes en Europe (Paris). Ausgezeichnet mit dem Journalistenpreis der Bundesarchitektenkammer (2001), dem Frans-Vink-Preis für Journalismus in Europa (2002) und dem Wächterpreis der deutschen Tagespresse (2013). Derzeit Teilnehmerin am Journalistenkolleg "Tauchgänge in die Wissenschaft" der Robert Bosch Stiftung und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
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13 Kommentare

 / 
  • AS
    Andreas Suttor

    Das Gesundheitssystem ist so aberwitzig, daß über einen Systemwechsel nicht nachgedacht werden muß - er muß radikal vollzogen werden. Solange das Gesundheitswesen für die Behandlung von Kranken und nicht für die Gesundheit der Patienten bezahlt wird, wird sich auch der Gesundheitszustand der Bevölkerung nicht verbessern - das wäre ja kontraproduktiv! Es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder findet man einen Marktmechanismus, der den Gesundheitsberufen mehr Geld bei mehr Gesunden bringt oder aber man verstaatlicht das gesamte System. Ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter der Marktwirtschaft, aber nirgendwo wird Marktversagen bzw. das Fehlen eines wirklichen Marktes so deutlich wie im Gesundheitswesen. Findet man den von mir angesprochenen Mechanismus nicht, hilft nur die Überführung sämtlicher Gesundheitsleistungen in den öffentlichen Dienst - allen Unkenrufen zum Trotz.

  • S
    Slimak

    Das ewige Gejammer eines Großteils der Ärzte geht mir nur noch auf den Senkel. Alle Ärzte, die ich kenne, weil ich ihre Patientin bin, klagen auf hohem Niveau, während sie selbstverständlich mehrere Immobilien und einen Fuhrpark ihr eigen nennen, die andere BürgerInnen sich nicht leisten können. Wie wäre es, wenn die Damen und Herren Weißkittel sich mal lautstark für die Abschaffung der unsäglich dämlichen und kontraproduktiven Praxisgebühr für KassenpatientInnen stark machten und vielleicht auch noch dafür, dass alle, ob BeamtInnen oder Selbständige, in das Solidarsystem namens gesetzliche Krankenversicherung einzahlen. Das hätte mal eine andere Qualität, als immer nur die eigenen Partikularinteressen zu vertreten. Oder ist gemeinwohlorientierte politische Denke mit dem Arztberuf nicht vereinbar?

  • F
    Fehldiagnosenopfer

    Bevor sich hier viele Angehörige der Gesundheitsindustrie über Ihre angeblich mangelhafte Entlohnung beschweren, sollte man soch auch einmal über die "Ergebnisse" der jeweiligen Behandlungen reden - und über das bewußte herbeiführen von Krankheit, Fehlbehandlungen, Falschdiagnose - dem bewußten Vermeiden auch einmal die Krankheitsursache festzustellen - und den Patienten zu heilen. Lesen Sie soch einmal:

    Schlechte Medizin: Ein Wutbuch Dr. med. Gunter Frank (Autor)

    Kurzbeschreibung

    Erscheinungstermin: 17. April 2012

    Es ist besser, wenn Sie krank sind - für unser Gesundheitssystem. Zur Not werden Sie für krank erklärt. Millionen Menschen in Deutschland werden falsch behandelt. Und zwar systematisch. Besondern auf dem Gebiet der Präventivmedizin und der großen Erkrankungen, von Herz-Kreislauf über Diabetes und sogar bei Krebs, setzen sich immer mehr nutzlose Medikamente und Therapien durch, die durch ihre Nebenwirkungen in erster Linie erheblich schaden. Der Heidelberger Arzt Gunter Frank zeigt, wie an den verschiedenen Stellen des Medizinbetriebs Gier, Ideologien und Inkompetenz die Regeln guter Medizin verdrängen. Die Rechnung bezahlt der Patient - mit Schmerz, Leid und viel zu oft mit seinem Leben. Obwohl viele Ärzte und Pflegekräfte ihr Bestes geben, sorgen andererseits perfide Mechanismen unseres Gesundheitssystems dafür, dass sich schlechte Medizin immer häufiger durchsetzt. Statt uns vor Fehldiagnosen, schädlichen Therapien und Medikamenten sowie falscher Vorsorge zu schützen, profitieren die Verantwortlichen an den medizinischen Hochschulen und in der Industrie von den millionenfachen Fehlbehandlungen.

  • D
    Dr.med.

    Ach wie ist es doch so leicht darüber herzuziehen, wieviel die Ärzte (angeblich im Dutchschnitt) so verdienen. Aber stellen sie sich mal vor, sie säßen den Arbeitstag über mit ca 30 Kranken(mit jedem/r einzeln) in der Praxis. Jeder von denen braucht nicht nur eine korrekte Diagnose (Fachwissen) sondern auch Zuwendung (emphatie)und oft Lebenshilfe. Diese Aspekte der Arbeistkraft werden in unserer Gesellschaft nun mal mit Geld abgegolten. Ich emfehle denen, die sich zum Sozialneid anstacheln lassen und auf die schwarzen Schafe schielen (die gibts auch in der Ärzteschaft) mal einige Stunden im Wartezimmer zu warten, bis der Mediziner ausgepowert nach Hause geht, und sich ehrlich zu fragen, ob dies der Beruf ist, bei dem man viel Geld ohne große Mühe verdient. Übrigends haben viele Patienten auch schon bemerkt, wo sie gut behandelt werden...

  • T
    theo

    Immer tätschelt die TAZ das Establishment.

    Ärzte sind kein Establishment?

    Nein, im Vergleich zu Krankenkassen, die

    20% der Gesamtbeiträge für Computerarbeit

    mit oberflächlicher Beratung konsumieren,

    nimmt sich die Bezahlung der Ärzteschaft schwach aus.

    Und dann sollen Ärzte ja auch zuverlässige

    Arbeitgeber sein und pünktlich Miete

    und Löhne zahlen.

    Wenn das holländische System greifen würde,

    wären gleichzeitig auch sehr viele Krankenschwestern

    vor einer ungewissen Zukunft stehend!

    Außerdem wären alle der Hierarchie irgendwelcher

    Krankenhausdrachen ausgeliefert und ab einen

    gewissen Alter ist Arschkriecherei zum Überlebenskampf einfach obsolet.

    Natürlich würde die Binnennachfrage auch spürbar

    nachlassen. Volkswirtschaftlich ist das also

    gar nicht so schlau. Deutschland würde

    dadurch stark verarmen und damit

    wären auch tolle Krankenkasseneinnahmen

    unwahrscheinlicher. Und den kurzfristigen

    Einnahmenanstieg hätten die Krankenkassen durch

    ihre Bürokratie auch wieder schnell verbraten.

    Und der langfristige Knall kommt dennoch und

    bei noch stärker ausgewanderter Ärzteschaft

    mit noch größerer Wucht! Schafft endlich

    mehr Medizinerstudienplätze und limitiert

    die NC-Selektierei. Damit nicht nur Lerngeniuse

    Medizin studieren können und der übertriebene

    Elitenimbus abnimmt, aber teilt dann die

    Medizinerjobs fair auf, sodass wirklich eine

    medizinische Fachkraft nach einer 30-35h-Woche

    Feierabend hat. Medizin sollte keine Fließbandarbeit

    sein, weil diese viel zu verantwortungsvoll ist.

    Auf die Heterogenität der Bezahlung entsprechend

    der Facharztausbildung wird auch nicht passend

    eingegangen. Und Durchschnittswerte sagen über

    das Nettoeinkommen der verschiedensten

    Ärtzegruppen und selbst des "normalen"Arztes nichts

    aus!

    Recherche kostet Zeit, Geld und Kraft für

    Qualitätsjournalismus ist sie aber unersetzlich,

    um wirklich Hintergrundinformationen als Begründung

    einstreuen zu können.

    Entscheidend ist weiterhin, inwieweit Ärzte

    um wieviel mehr als den Inflationsausgleich

    erwarten dürfen, wenn beim restlichen Personal

    z.B. bei der Krankenpflegerschaft und Krankenschwesterschaft nicht einmal ein

    Inflationsausgleich stattfindet. So geht es nicht.

    Eine guter Therapieerfolg ist wesentlich von

    der Leistungsmotivation des gesamten Teams abhängig.

  • W
    Waage

    Das "Holländische Modell" könnte in Teilen bzw. tendenziell ein Vorbild sein. 1:1 übertragen sollte man es aber dennoch nicht.

    Überlegen Sie mal warum es in der Grenzregion einen dermaßenen Run der HolländerInnen auf niedergelassene deutsche Ärzte gibt. Ich meine, wer fährt schon freiwillig aus den von Frau Haarhoff so hoch gelobten Niederlanden nach Ostfrießland, ins Emsland, in die Grafschaft Bentheim oder an den Niederrhein wenn er nicht verdammt gute Gründe daführ hätte!!!

  • ER
    ein Rumpelstiezchen ohne Weiß

    Was soll denn dieser Kommentar bewirken? Ich fühle mich als niedergelassene ärztliche Psychotherapeutin ziemlich diffamiert!

    Für 165.000Euro im Jahr muss ich wahrscheinlich die halbe Nacht durchsprechen!So dürfte es zahlreichen anderen Kollegen gehen.

    Außerdem handelt es sich bei den Zahlen um Umsätze,es gehen Kosten für Steuern, Personal, Altersvorsorge, Rente, Fortbildungen und mehr ab.

    Warum werden unkritisch die Zahlen der Krankenkassen aufgeführt, als handle es sich dabei um die unbestrittene Wahrheit? Fragen Sie die Berufsverbände, deren Zahlen zur Einkommenssituation sehen deutlich niedriger aus!

    Was soll das mit den Medikamentenregressen, was haben die mit dem Einkommen zu tun? Im Gebiet Psychiatrie können durch die patientenfreundliche Verordnung von modernen nebenwirkungsarmen Medikamenten schon mal Regressforderungen entstehen, die in fünfstellige Bereiche gehen. Das ist für die einzelnen Kollegen sehr bedrohlich!

    Möchten Sie, liebe Frau Haarhoff, dann lieber im Falle eines Falles das alte billige Haldol mit dem Sie laufen, wie ein Roboter? Dafür, dass neu zugelassene und bessere Medikamente überteuert sind, können doch die Ärzte nichts.

    Die Dauerschelte über die Ärzte, schon gar, wenn sie so polemisch und böse vorgetragen wird, verleidet mir mittlerweile zunehmend meinen Beruf!

    Gut, dass Sie, Frau Haarhoff, nicht entscheiden, ob wir das niederländische System übernehmen oder nicht, das ist nämlich dort nicht so arg patientenfreundlich, wie Sie glauben.

  • C
    churchyard

    Sehr geehrte Frau Haarhoff,

    sie spielen mit der Gesundheit der Menschen. Es ist durchaus gefährlich, den kompetenten Ärzten ihren Mut und damit ihre Schaffenskraft und ihren Einsatzwillen zu nehmen. Also merke, wenn man keine Ahnung hat, sollte man keine Kommentare abgeben. Ansonsten muss man sich nicht wundern, wenn Ihre Zeitung eines Tages nicht mehr ernst genommen wird.

  • KM
    Klaus Mengedoht

    Die TAZ ist tief gesunken....

    Ein BLENDENDER Kommentar ganz im Sinne des RhönKlinik-Beauftragten Karl Lauterbach, ganz im Sinne derer, die das Solidarsystem liquidieren und in einen Marktkette börsennotierter Klinikketten umwandeln wollen.

    Nach diesem Kommentar frage ich mich, Frau Haselhoff:

    welchen Gesellschafteranteil halten eigentlich Asklepios, die Rhönklniken AG, Patiomed Fresenius und ähnliche an der TAZ.

    Man darf und muss spekulieren, wer die wahren Auftraggeber für Ihren Kommentar sind.

  • G
    geschichtswerkstatt

    Auf jeden Fall kommen wir dem Problem allmählich näher. Wenn das Modell freiberuflicher Praxen inklusive der Niederlassungsfreiheit nach langem Test vor dem Scheitern steht, muß man sich auch in der Politik aufraffen und sich das eingestehen. Vielleicht läßt man ja nur die falschen Leute Medizin studieren? Wollen die Ärzte werden, um zu heilen, um anzugeben oder um mit vierzig Millionär zu sein? Solche und andere Fragen sollte man schon erörtern dürfen. Im Übrigen sollte man Kassenärzte, die Patienten aus religiösen, politischen oder finanziellen Gründen zurück weisen, sofort aus dem Beruf nehmen.

  • H
    hallo?

    @pandora

     

    Sehr geehrte Pandora,

    natürlich haben Sie Recht, dass nicht alle Ärzte so viel Geld verdienen und dass es etliche Ärzte gibt, die von deutlich weniger Geld kaum leben können.

    Wenn Sie sich aber mal die Durchschnittsgehälter anderer Akademiker in selbständigen Berufen anschauen (Archtikten, Steuerberater, Rechtsanwälte ...), dann gibt es nur ganz wenige Berufe, die denen das Wasser reichen können. UND von denen gibt es dann auch nur ein paar Hundert oder Tausend und keine Hunderdreißigtausend.

     

    Vielleicht sollten die Ärzte über ihren Bundesverband mal daran arbeiten, wie das viele Geld intern verteilt wird, ehe ALLE mehr Geld bekommen. Am Ende landet das meiste Geld dann nämlich wieder nicht in den Taschen der Ärzte, die auf dem Land tatsächlich noch Hausbesuche machen und sich Zeit für die Patienten nehmen, sondern bei den Fachärzten in der 1A-Lage, die zudem noch Privatpatienten und IGeL-Leistungen in relevantem Umfang abrechnen.

     

    So, wie das jetzt abläuft, ist das absolut nicht nachvollziehbar. Und so wie die Gesellschaft sich demoskopisch entwickelt, tun die Krankenkassen gut daran, sich ein wirklich dickes Polster anzulegen, wenn die Ärzte auch in 20 Jahren noch ein Spitzeneinkommen haben wollen und die Patienten eine Vollversorgung.

     

    Von daher würde ich auch Ihnen raten: Erst nachdenken, dann schreiben.

  • DW
    Doofer Wicht

    Wieviele Nachtschichten macht denn die geehrte Frau Haarhoff so pro Monat (die "Recherche" in der Szenekneipe nicht miteingerechnet.)?

    Die Frage ist: handelt es sich hier nicht um bereits Geschichte gewordene scheinprobleme? Ich befürchte, dass wenn ich in 20 Jahren in des alter komme in dem ich öfters einen Arzt brauche, wesentlich schwerer an einen herankomme als heute.

    Die vorwiegend älteren Herren in den Praxen haben da schon längst ihren "Unternehmen" abgewickelt und geniessen den Lebensabend.

    Und übrigens Frau Haarhoff, sie ist schon fies, diese versteckte Drohung mit Kasernierung à la hollandaise mitsamt Nachtschichten. Ich muss es wissen, denn ich mache das bis zu 8 mal im Monat während meine niedergelassenen Kollegen nachts und am Wochenende ihr sozial- und Familienleben pflegen und am Ende des Jahres trotzdem fast das dreifache Jhresgehalt einsacken.

    ABER: wenn man den armen doofen Wichten, die Euch nachts in den Krankenhäusern die gichtigen Zehen und eingedellten Schädel versorgen auch noch die Hoffnung raubt, wenigstens irgendwann auch mal so ein glücklicher dicklicher Niedergelassener zu werden......

    Ja, dann steht die Frau Haarhoff einfach mal vor einer Notaufnahme ohne Ärzte.

  • P
    pandora

    Sehr geehrte Fr Haarhoff,

     

    leider beweisen Sie mit dem Artikel einen gewissen Realitätsverlust.

    Wenn dieses Jahr rund 23 Milliarden bei den Kassen von unseren Beiträgen gebunkert

    werden und nicht mehr bei den Leistungserbringern trotz gestiegener Kosten ankommen, muß man sich fragen was die Krankensparkassen damit machen.

     

    Natürlich kann man mit diesem Geld eine Praxis betreiben, aber Sie begehen den Fehler dies im Mittel jedem Arzt als Summe zuzuschreiben.

     

    Viele Ärzte haben nicht die Hälfte dessen und müssen Angestellte , Miete , Banken , Finanzamt , Altersvorsorge , Material , etc bezahlen. Dies lassen Sie unter den Tisch fallen.

    Also erst nachdenken, dann schreiben.