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Kommentar Sparen bei den FrauenhäusernFür Sparlisten tabu

Kaija Kutter
Kommentar von Kaija Kutter

Die ohnehin überfüllten Frauenhäuser sollen zusätzlich die von Zwangsheirat Bedrohten aufnehmen. Das kann nicht funktionieren - und gerade die SPD müsste das wissen.

W enn die Frauenhäuser auf diese Weise von Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) zum Schonbereich erklärt werden, möchte man nicht wissen, was er mit den übrigen Sozialbereichen vor hat.

Sicher, ein direktes Sparen bei den Frauenhäusern würde zum Eklat führen. Gerade die SPD, die Jahre lang in der Opposition für diesen Bereich stritt, kann sich das nicht leisten. Aber so ist es kaum besser. Die eh schon überfüllten Frauenhäuser sollen jetzt zusätzlich die von Zwangsheirat Bedrohten aufnehmen.

Das kann nicht funktionieren. Wenn die SPD die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen ernst nimmt, muss sie auch den nötigen Schutzraum stellen. Dazu gehört, dass den Frauen neue Wohnungen vermittelt werden und es eine nachsorgende Betreuung gibt. Dieser Ansatz ist nicht schlecht. Aber das ganze Problem ist wohl kaum mit 50.000 Euro zu bewältigen. Scheele tut hier Böses und als Alibi noch ein bisschen was Gutes.

Die nach Morsal O.s Tod entstandene Aufregung um das Thema Zwangsheirat ist verebbt. Doch auch hier geht es um Opfer und um einen Weg, diese optimal zu schützen. Auf möglichen Sparlisten darf ihr Schutz nicht auftauchen. Einiges in dieser Stadt ist weniger wichtig.

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Kaija Kutter
Redakteurin taz-Hamburg
Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.
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